Schlichtung Mitarbeiter bekommen Abfindung
Die Mitarbeiter bei Daume und Strack in Barleben bekommen eine Abfindung. Das hat die Einigungsstelle am Dienstag in Barleben ergeben.
Barleben l Bereits seit Monaten kämpfen die Mitarbeiter der Unternehmen Daume Regelarmaturen GmbH und Strack GmbH im Technologiepark Ostfalen um ihre Arbeitsplätze. Der Eigentümer will die Firmen schließen, die Mitarbeiter entlassen. Da bisherige Gespräche mit dem Eigentümer, der Valve Group im Geflecht des US-amerikanischen Konzerns Curtiss-Wright, bisher kein für die Mitarbeiter zufriedenstellendes Ergebnis brachten, hatten sie eine Einigungsstelle angerufen. Diese agiert ähnlich einer Schiedsstelle bei Nachbarschaftsstreitigkeiten.
Im Barleber Hotel „Sachsen-Anhalt“ fand in dieser Woche der Termin zur Einigung statt. Unter dem Vorsitz von Dr. Josef Molkenbur, Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Sachsen-Anhalt, trafen Betriebsräte und Eigentümer-Vertreter, darunter auch Herbert Bartholomé, Personalmanager beim Mutterkonzern Curtiss-Wright, aufeinander. Die Betriebsräte Armin Grüning und Stephanie Gärtner berichten von zähen Verhandlungen: „Vor Ort war niemand, der tatsächlich eine Entscheidung treffen konnte. Die Anwälte unseres Arbeitgebers mussten bei jeder Kleinigkeit Rücksprache mit den Entscheidern in Amerika halten.“ Sie hätten lieber mit den Eigentümern direkt verhandelt.
Ergeben hat die Einigungsstelle nun, dass die 70 Mitarbeiter der beiden Barleber Firmen eine Abfindung von insgesamt 1,2 Millionen Euro bekommen. Pro Mitarbeiter sind das rund 17.000 Euro. „Das ist wahrlich nichts Berühmtes, aber mehr war nicht drin“, sagt Armin Grüning.
Thomas Weber von der IG Metall – die Gewerkschaft hatte den Arbeitskampf der Mitarbeiter unterstützt – nennt den Abschluss den berühmten „Spatz in der Hand“ an Stelle der Taube auf dem Dach. „Diese Einigung ist schon etwas enttäuschend, aber immerhin steht keiner der Mitarbeiter mit leeren Händen da“, sagt er. Für die Gewerkschaft gibt es nun nichts mehr zu tun, die Unternehmen werden zum 15. August geschlossen.
Die Betriebsräte befinden sich schon im Gespräch mit der Agentur für Arbeit. „Wir haben schon Kontakt aufgenommen, damit die Kollegen nicht so lange auf einen Termin warten müssen“, sagt Stephanie Gärtner. Mehr könnten die Betriebsräte an dieser Stelle auch nicht mehr ausrichten.
Der Arbeitgeber-Vertreter Herbert Bartholomé vom Mutterkonzern Curtiss-Wright wollte sich weder vor Ort in Barleben bei der Einigung noch auf Volksstimme-Nachfrage nach dem Termin äußern.
