1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Straßenverkehr leicht gemacht

Schulanfang Straßenverkehr leicht gemacht

Die Abc-Schützen der Barleber Grundschule wurden an in Sachen Verkehrssicherheit geschult. Innenminister Holger Stahlknecht war dabei.

Von Juliane Just 14.08.2018, 01:01

Barleben l Wann darf ich über die Straße gehen? Wie verhalte ich mich im Bus richtig? Wo lauern Gefahren auf den Straßen Barlebens? Fragen, auf die die 29 Erstklässler der Grundschule Barleben an ihrem ersten Schultag eine Antwort erhalten haben. Dort fand die Aktion „Sicherer Schulweg“ statt, die die jüngsten Verkehrsteilnehmer fit für die Straße macht.

In mehreren Übungen trainierten sie zum Beispiel das Überqueren von Straßen sowie das Einsteigen in den Bus. Außerdem verteilten die Schüler Flyer an die Kraftfahrer. Dort bitten die Abc-Schützen um eine vorsichtige Fahrweise, da sie die Verkehrswelt der Erwachsenen noch nicht beherrschen und keine „Knautschzone“ haben.

Neben der Polizei hatten die Schüler auch noch politischen Besuch: Gemeindebürgermeister Frank Nase, Bundestagsabgeordneter Manfred Behrens und Innenminister Holger Stahlknecht statteten den Abc-Schützen an ihrem ersten Tag gemeinsam einen Besuch ab. Dabei appellierte der Innenminister, dass Kinder frühzeitig lernen sollten, was Verantwortung im Straßenverkehr bedeutet.

„Die Kinder müssen sich selbst im Verkehr bewegen. Die Eltern sollten lernen, ihnen zu vertrauen“, sagt Holger Stahlknecht. Das Fahren bis vor die Schultür habe keinen Lerneffekt für die Kinder. Außerdem sei das Verkehrschaos dadurch oftmals größer. Auch vor der Barleber Grundschule in der Feldstraße schlängelten sich die Autofahrer gestern umständlich aneinander vorbei. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger befuhren die enge Straße – ein Chaos ist da vorprogrammiert.

Dabei nannte der Innenminister das Pilotprojekt „Elterntaxi“ der Landesverkehrswacht in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Barleben, bei dem Hol- und Bringezonen vor den Schulen eingerichtet werden sollen, als gutes Beispiel, um dem morgendlichen Verkehrschaos entgegenzuwirken. In der Schulstraße, der Feldstraße und der Bahnhofstraße in Barleben ist die Verkehrsbelastung – direkt vor den Schulen – am höchsten.

Das Pilotprojekt läuft seit einem knappen Jahr. Mehrere Zonen sollen in Barleben laut Landesverkehrswacht in einem Umkreis von etwa 300 bis 400 Metern zu Schulen eingerichtet werden. Damit soll zum einen der Autoverkehr aus dem unmittelbaren Umfeld der Schulen rausgehalten werden. Zum anderen sollen die Kinder animiert werden, einen Teil des Weges zu Fuß zurückzulegen.

Dafür wird der sicherste Weg von den Hol- und Bringezonen zur Einrichtung gemeinsam mit den Kindern markiert. Derzeit wird erhoben, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln die Jungen und Mädchen zur Schule kommen. Dafür werden alle Schulen im Ort befragt, wie Barlebens Pressesprecher Thomas Zaschke bestätigt. Anschließend kann über die Orte für die Zonen entschieden werden. Eingerichtet werden sollten die Zonen eigentlich mit dem Start des Schuljahres 2018/2019, doch die Befragungen ziehen sich hin.

Das Pilotprojekt läuft seit einem knappen Jahr. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 15 500 Euro und werden zu gleichen Anteilen von der Gemeinde Barleben und von der Ecole-Stiftung finanziert. Mit einer Förderung von 2000 Euro unterstützt die Landesverkehrswacht Sachsen-Anhalt das Vorhaben. Nach der Analyse in Barleben muss entschieden werden, ob das Projekt fortgesetzt und ausgeweitet wird. Kommunen in Sachsen-Anhalt, die ebenfalls Teilnehmer des Projektes sind, prüfen ebenfalls die Einrichtung solcher Zonen.