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Schulstreit Arbeitsgruppe soll einen Plan schmieden

Im Schulstreit zwischen Wolmirstedt und dem Landkreis soll eine Arbeitsgruppe nun eine Rahmenvereinbarung erarbeiten.

Von Ivar Lüthe 23.04.2019, 01:01

Wolmirstedt l Die scheinbar unendliche Geschichte rund um die Platznot in der Gutenbergschule zerrt bei den Betroffenen an den Nerven. In der Einwohnerfragestunde der Kreistagssitzung machten Eltern und Elternvertreter ihrem Unmut über die seit Jahren laufenden Verhandlungen zwischen Landkreis und Stadt Luft. Viel ist diskutiert und verhandelt worden, um das Raumproblem zu lösen: Anbauen, Umbauen, Schulen tauschen, Container aufstellen, eine Campuslösung. Konzepte und Kostenanalysen wurden erstellt. Passiert ist nichts.

Jetzt reicht es den Eltern. Sie fordern endlich eine nachhaltige Lösung. „Wir haben das Gefühl, dass jeder den Ball hin und her schiebt. Wann machen die Verantwortlichen endlich ihre Hausaufgaben?“, fragte Elternvertreterin Kristin Müller. Auch andere Eltern schlugen in die gleiche Kerbe.

Der Landkreis hatte jüngst einen Erweiterungsanbau vorgeschlagen, die Stadt befürwortet weiterhin einen Schultausch. Dabei soll die Stadt die ehemalige Harnisch-Schule für ihre Grundschüler bekommen, der Landkreis die Gutenbergschule für die Gemeinschaftsschüler. Das Haus der Gutenbergschule gehört der Stadt, die ehemalige Harnisch-Schule dem Landkreis. Es bliebe die Frage: Wer bezahlt Umbau und Sanierung der Harnisch-Schule? Wolmirstedt hat wenig Lust, die intakte Gutenberg-Schule an den Landkreis zu übergeben und anschließend den Umbau der Harnisch-Schule allein zu stemmen.

Landrat Martin Stichnoth, bis September 2018 noch Bürgermeister von Wolmirstedt, kennt die Problematik nur zu gut – sitzt jetzt allerdings auf der anderen Seite des Verhandlungstisches. „Wir setzen alles daran, so schnell wie möglich eine Lösung des Raumproblems zu finden. Hier müssen aber Stadt und Kreis auf Augenhöhe zusammenarbeiten – und beide Seiten müssen zu einem Kompromiss bereit sein“, sagte er. Die Konditionen der Stadt bei einem Schultausch seien nicht tragbar. „Der Landkreis müsste eine exorbitant hohe Summe zahlen“, so Stichnoth. Hier müsse eine faire Lösung her.

Um einer Lösung wieder näher zu kommen, schlug Klaus Mewes, UWG-Kreistagsmitglied und Wolmirstedter Stadtrat, vor, dass die Arbeitsgruppe Landkreis-Stadt „unverzüglich, das heißt innerhalb der nächsten 14 Tage, unter der Leitung des Landrates“ zusammentritt. Ziel: eine „Rahmenvereinbarung des Landkreises und der Stadt zur Entwicklung Standort/e Gutenbergschule“ erarbeiten. An der Sitzung sollen je zwei bis drei Vertreter des Stadtrates und des Kreistages sowie die Leiterinnen von Grundschule und Gutenbergschule teilnehmen. Landrat Stichnoth stimmte zu.