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Schweinemast Anwohner fürchten mehr Gestank

Der Besitzer der Schweinemast-Anlage in Gutenswegen plant den Neubau eines Stalles. Die Anwohner fürchten, dass der Gestank zunimmt.

Von Vivian Hömke 03.09.2016, 01:01

Gutenswegen l Seit Jahren gibt es Bestrebungen, auf dem Gelände der Schweinemast Gutenswegen GmbH den Ersatzneubau eines Stalles zu errichten. Das Unternehmen möchte den Tierbestand von etwa 2500 auf rund 3500 Tiere erhöhen – so, wie es im Rahmen des Bestandsschutzes der Anlage aus Vorwendezeiten erlaubt ist.

Das Vorhaben gefällt Anwohnern – die ersten Wohnhäuser stehen etwa 200 Meter von der Mastanlage entfernt – gar nicht. Sie befürchten, dass der Gestank durch mehr Tiere zunehmen könnte.

„Wir haben Angst, dass die Geruchsbelästigung noch intensiver wird“, sagt Siegmund Jörns. „Wenn meine Frau die Wäsche draußen hat und der Wind steht ungünstig, kann sie sie nochmal waschen“, fügt der Gutensweger hinzu.

Die Bestrebungen, den Stall zu bauen, gebe es nicht zum ersten Mal – sowohl vom jetzigen Betreiber, als auch von Vorbesitzern, heißt es weiter. Bereits vor einigen Jahren sei von Anwohnern deshalb eine Initiative gegründet worden, um den Ersatzneubau zu verhindern. Auch die Gemeinde Niedere Börde sprach sich gegen das Vorhaben aus. Der Landkreis Börde hat nun jedoch unter Auflagen die Baugenehmigung erteilt.

„Vor Erteilung der Baugenehmigung wurde durch den Landkreis Börde unter Bezug auf die dafür vorgegebenen verwaltungsrechtlichen Bestimmungen das gemeindliche Einvernehmen ersetzt“, erläutert Uwe Baumgart, Pressesprecher des Landkreises Börde, auf Volksstimme-Nachfrage. „Durch den Landkreis Börde, hier durch den zuständigen Fachdienst Bauordnung, wurde der Bauantrag vom März 2016 unter Auflagen und Bedingungen genehmigt“, informiert er.

Gegen diese Baugenehmigung sei durch den Vertreter des Bauherren fristgerecht Widerspruch eingelegt worden, heißt es weiter. Näheres zu den Auflagen möchte Uwe Baumgart mit Verweis auf das laufende Verwaltungsverfahren nicht äußern.

„Auf die Bedenken und Befürchtungen der Anwohner nehmen wir Rücksicht“, teilt Christoph Neteler, Geschäftsführer der Schweinemast Gutenswegen GmbH, auf Nachfrage der Volksstimme mit. „Einen wesentlichen Teil unserer Anlage statten wir mit einer Abluftreinigungsanlage aus, die über den derzeitigen Stand der Technik hinausgeht. Weitere Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen unserer Anlage sind vorgesehen“, erläutert er.

Dass der Stall bis jetzt nicht steht, begründet Christoph Neteler damit, dass „die Dauer des Verfahrens dem stetigen Wandel der maßgeblichen umweltrechtlichen Vorschriften geschuldet“ sei. „Zudem müssen wir uns als Unternehmen auf die Weiterentwicklung der Rechtsprechung einstellen. Vor diesem Hintergrund waren wir – gemeinsam mit den beteiligten Behörden – an der Rechtssicherheit des Verfahrens interessiert. Dies hat den Zeitaufwand erfordert“, heißt es weiter.

Abzuwarten ist nun das Ergebnis des Widerspruchverfahrens. Die Frist zur Einlegung eines Widerspruches durch die Gemeinde Niedere Börde wiederum ist laut Kreissprecher Uwe Baumgart abgelaufen.