Spendenaktion Ein Küsschen vom Delfin

Für die neunjährige Pia aus Ebendorf ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Das behinderte Mädchen durfte Delfine hautnah erleben.

Von Detlef Eicke 15.10.2015, 01:01

Ebendorf l Knapp 8000 Kilometer liegen vor Familie Krumsieg, als sie den Flieger besteigt, der sie von Deutschland auf die Karibikinsel Curaçao bringen wird. Dort wartet auf Pia eine zweiwöchige Delfintherapie. Die Familie verbindet den Aufenthalt dort mit der großen Hoffnung, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Tochter Pia verbessert und ihr mehr Lebensqualität schenkt. Das Mädchen kam als Frühchen zur Welt und ist seitdem schwerbehindert.

Am 1. August 2015 treffen die Krumsiegs auf Curaçao ein. Andrea Krumsieg, Mutter des Mädchens, bringt es auf den Punkt. „Es war einfach wunderschön.“ Pia hatte keine Angst, sich in das naturbelassene Therapiebecken zu begeben. Dort wurde sie von „Chabelita“ begrüßt, dem Delfin, der ihr während der Therapie nicht von der Seite wich. Sie nahm sofort per Küsschen Kontakt zu „Chabelita“ auf. „Das war ein Gefühl, das wir nicht beschreiben können – einfach unglaublich“, beschrieben Pias Eltern und Bruder Paul den emotional bewegenden Moment des ersten Kennenlernens. „Pia hat sich seitdem verändert. Mimik, Gestik und Motorik haben sich entwickelt. In ihrer Art von Sprache erzählt unsere Tochter noch immer von Curaçao“, stellen die Eltern fest.

Das Schicksal des tapferen Mädchens wurde 2014 publik und ging vielen Menschen nahe. Es wurde nach Möglichkeiten gesucht, eine finanzielle Basis zu schaffen. Schließlich sollte Pias Traum, eine Delfintherapie, in Erfüllung gehen. Da gab es den Begründer und Verantwortlichen für das Benefizschießen des Kreisschützenverbandes Ohre-Kreis, Dr. Frank Harbauer. Auch er hatte von Pia erfahren und sie mehrmals zu Hause besucht. „Ich habe sie als ein aufgewecktes Mädchen kennengelernt. Unser Wille war, sie mit dem Erlös aus unserer Benefizveranstaltung zu unterstützen“, beschrieb er das Engagement vieler Beteiligter.“ Das Ergebnis konnte sich in der Tat sehen lassen. Nach dem Benefizschießen in Eichenbarleben stand eine Summe von über 2000 Euro zu Buche. Harbauer gewann überdies weitere Förderer, die die Therapie mit zusätzlichen 550 Euro unterstützt haben.

Anlässlich des 17. Benefizschießens besuchte Pia mit ihren Eltern am Wochenende die Schützen auf der Schießsportanlage in Eichenbarleben. Dort wurde den Anwesenden berichtet, dass Pia im August dieses Jahres die Delfintherapie durchgeführt hat. „Wir möchten uns im Namen unserer Tochter beim Schützenverein Eichenbarleben, den Arbeitskollegen und bei allen Spendern, auch bei denen, die nicht genannt werden möchten, von ganzem Herzen bedanken. Sie alle haben Pia eine Therapie ermöglicht, die sie in ihrer Entwicklung und Lebensqualität ein Stück vorangebracht hat. Wir hoffen, dass wir das noch einmal erleben dürfen, denn es war für Pia einfach genial“, so Andrea Krumsieg. Ein ganz besonderes Dankeschön möchte Pia aber ihrer gesamten Familie übermitteln, die seit Jahren ihre Unterstützung geben und somit zur Normalität beitragen.

„Ich darf feststellen, dass Pia die beste Wahl war, die wir haben treffen können“, fasste Frank Harbauer nach dem Besuch der Familie Krumsieg zusammen.