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Sportschießen Barleben hat einen Landesmeister

Barleben hat einen Landesmeister. Der 15-Jährige Schütze Robin Sticklat hat in Bitterfeld mit deutlichem Abstand den Titel gewonnen.

Von Ariane Amann 20.10.2017, 23:01

Barleben l Auch wenn die Konkurrenz nicht groß war: Mit 883 Ringen bei 100 Schuss aus der Luftpistole konnte Robin Sticklat (15) selbst die erwachsenen Schützen bei der Landesmeisterschaft 2017 für Luftgewehr und Luftpistole (100 Schuss Freihand auf zehn Meter Entfernung) ins Staunen versetzen. Kein anderer Pistolenschütze, weder bei den Junioren noch bei den Senioren, konnte diese Anzahl an Ringen erreichen bei der Meisterschaft. „Das ist schon ein cooles Gefühl“, sagt der Nachwuchs-Schütze und grinst. Der Zweitplatzierte in seiner Altersgruppe, Lukas Kreuz vom SV Diana Bitterfeld, schaffte es weit abgeschlagen nur auf 655 Ringe, der beste Senior Otto Steffen vom HSV Söllichau immerhin auf 866. Geschafft hat Robin Sticklat das mit seinen 15 Lenzen auch noch als jüngster Teilnehmer bei den Landesmeisterschaften.

Nicht aus der Freude heraus kommt auch Robins Mutter Doreen, die ihren Junior auch im Training betreut. „Ich bin sehr, sehr stolz auf Robin. Er hat gezeigt, was er kann“, sagt sie. Beim Wettkampf in Bitterfeld dabei war sie selbst nicht, hat nur übers Handy erfahren, wie gut sich ihr Sohn geschlagen hat. Einfach in die Tasche gesteckt habe er seinen Gegner, zwei weitere gemeldete Wettkämpfer seinen nicht angetreten. Doreen Sticklat meint: „Das ist ärgerlich, denn mit Konkurrenz läuft bei Robin der Wettkampf noch mal besser.“

Der Junior nickt. Sein selbstgestecktes Ziel von 870 Ringen hat er im Wettkampf in Bitterfeld nicht nur erreicht, sondern um 13 Ringe übertroffen. „Einfach war das aber auch nicht“, sagt er. Nach 60 Schüssen habe er Krämpfe im Arm bekommen, musste sich überwinden, den Wettkampf fortzusetzen. „Ein 100-Schuss-Wettkampf für einen Schützen ist wie ein Marathon für einen Läufer“, sagt Doreen Sticklat. Auch ein Läufer könne bei einer solchen Ausdauerleistung Krämpfe bekommen, trotz perfekter Vorbereitung.

Zweimal pro Woche trainiert Robin Sticklat auf dem Gelände des Barleber Schützenvereins die ruhige Hand und die Abläufe beim Schießen mit der Luftpistole. Mal macht er 60 Schuss, mal 100. „Es kommt darauf an, welcher Wettkampf als nächstes ansteht. Danach richtet sich seine Schusszahl im Training“, sagt Doreen Sticklat.

Allerdings gehört noch etwas mehr dazu, also nur einen Schuss nach dem anderen auf die Scheibe am anderen Ende des Raumes abzufeuern. Leichtes Training für die Rückenmuskeln ist genauso wichtig, weiß Doreen Sticklat als Trainerin. Und immer dabei beim Training und im Wettkampf ist der Gehörschutz. 120 Dezibel Lautstärke hat ein Schuss aus der Luftpistole, mit der Robin Sticklat trainiert. „Ohne Gehörschutz geht da nichts“, sagen die Schützen.

Auf seinen Lorbeeren der Landesmeisterschaft ausruhen will sich Robin aber natürlich nicht, das liegt ihm nicht. Sein nächstes Ziel ist es, zum dritten Mal in Folge zu den deutschen Meisterschaften zu fahren. Dort will er einen Platz unter den ersten fünf erreichen, zumindest die passende Konkurrenz erwartet er dort. „Hier in der Umgebung ist es schwer geworden für mich, Gegner zu finden, mit denen ich mich noch messen kann“, sagt er. Außerdem will er die Landesmeisterschaft auch bei den Wettkämpfen mit 40 Schuss gewinnen. „Allerdings ist er momentan eher ein Langstreckenschütze, wenn man so will“, sagt Doreen Sticklat schmunzelnd.

Mit dem eindeutigen Ergebnis von der Landesmeisterschaft ist Robin Sticklat auch ein Aushängeschild für den Barleber Schützenverein. Dessen Vorsitzender Ulrich Dürrmann hat nur lobende Worte für den Nachwuchsschützen. „Ich bin, genau wie die anderen Vereinsmitglieder, schwer beeindruckt. Das ist eine großartige Leistung, und wir können von Glück sagen, dass Robin für und nicht gegen uns schießt“, fasst er die Leistungen des Vereins-Juniors zusammen.