Schon 35 Jahre lang enorm in Form

Wolmirstedt l Wenn Sportler feiern ist die Tanzfläche Ruck-Zuck gefüllt. So war es auch beim Jubiläumsfest des Wolmirstedter Sportvereins „Enorm in Form“. Zuvor jedoch blickten Frauen, die an der Spitze des Vereins stehen beziehungsweise standen, zurück in die Geschichte. Und die begann vor 35 Jahren, im Oktober 1982.

Anlass war der 33. Gründungstag der DDR. Ute Klein war Gründungsmitglied, ist zur Festveranstaltung aus Wernigerode angereist und erinnert sich genau. Der Wolmirstedter Kreisvorstand des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) wollte den Breitensport damals weiter ausbauen und unterstützte finanziell. Also kamen im Oktober 1982 bei Lisa Hummelt in der „Quelle“ interessierte Sportler zusammen und gründeten die Betriebssportgemeinschaft des Rates des Kreises. Zunächst gab es zwei Abteilungen. Ute Klein übernahm die allgemeine Sportgruppe, Rüdiger Strümpf die Abteilung Volleyball. „Die Übungsabende begannen mit fünf Frauen“, erinnert sich Ute Klein, „doch durch Mundpropaganda gesellten sich schnell weitere dazu.“ Auch solche, die nicht im damaligen Rat des Kreises beschäftigt waren.

Die Wende erforderte neue Strukturen, aus der Betriebssportgemeinschaft wurde ein Verein, der einen Namen suchte. Bei einem Kegelabend brachte Annette Lüer „Enorm in Form“ ins Spiel, dem stimmten alle Vereinsmitglieder zu. Ute Klein behielt den Vorsitz solange, bis sie 1996 in den Harz zog. Martina Bauer übernahm das Zepter. Längst waren zu den Sportfrauen und Volleyballern weitere Abteilungen gekommen, inzwischen sind es fünf. Dazu zählen neben der allgemeinen Sportgruppe und den Volleyballern die Badmintonspieler, die Gesundheitssportler und die Sportgruppe der Popgymnastik.

Zwanzig Jahre lang stand Martina Bauer dem Verein nach Ute Klein vor. „Sie war stets engagiert, zielstrebig und ließ sich immer etwas Neues einfallen“, bescheinigt Karin Gallert, die beim 35-jährigen Jubiläum die Nachwendezeit Revue passieren lässt. Der Verein wuchs auf 93 Mitglieder an, lizenzierte Übungsleiter wurden oft zu Weiterbildungen delegiert. Außerdem beteiligten sich die Enorm-in-Form-Sportler an größeren Veranstaltungen, wie dem Frauensportaktionstag und dem Sportlerball.

Vor einem Jahr jedoch trat Martina Bauer zurück, die berufliche Herausforderung war gewachsen, für ein umfangreiches Ehrenamt blieb nicht genügend Zeit. Gewürdigt wurde ihre Arbeit mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Bronze sowie der Ehrengabe des Landrates.

Seit einem Jahr steht Heike Baborowski an der Spitze des Vereins, Stellvertreterin ist Kerstin Ebeling. Sie habe, so sagt Heike Baborowski, nicht damit gerechnet, dass die Leitung eines Vereins mit so viel Arbeit verbunden sei. Zudem hat sie zusammen mit Kerstin Ebeling in einem 120-Stunden-Kurs die Übungsleiterlizenz erworben. Damit steht der Verein weiter auf gesunden Füßen, zumal sich weitere Mitglieder sehr in die Vereinsarbeit einbringen. Dafür bedankte sich Heike Baborowski herzlich bei den sehr Aktiven und ehrte zudem den Badminton-Abteilungsleiter Lutz Rupienski und den Volleyballabteilungsleiter Frank Oppel mit der Ehrennadel in Bronze.