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Spurensuche Ahne des Hoteliers sucht das Hotel

Christopher Dölle sucht Spuren seiner Vorfahren. Sein Ururgroßvater soll im 19. Jahrhundert in Wolmirstedt ein Hotel betrieben haben.

Von Gudrun Billowie 30.10.2018, 00:01

Wolmirstedt l Annkathrin und Constantin begleiten ihren Papa geduldig, während er hochkonzentriert nach den Spuren seiner Vorfahren sucht. Christopher Dölles Ururgroßvater Conrad Dölle soll in Wolmirstedt ein Hotel betrieben haben. „Ich besitze sogar zwei Servietten aus diesem Hotel.“ Der Aufdruck sei über die Jahre verblasst, Christopher Dölle glaubt, dass „Bahnhofshotel“ darauf stehe. Vermutlich wurde dieses Hotel jedoch um 1900 verkauft, anschließend ist der Ururgroßvater weggezogen. Christopher Dölle will wissen, an welcher Stelle dieses Hotel betrieben wurde.

Er vermutet, dass es das Gebäude ist, das in der Bahnhofstraße an der Ecke steht, das früher im Volksmund „Der dreckige Löffel“ genannt wurde und heute als Spielothek bekannt ist. Doch sicher ist sich Christopher Dölle nicht. Die Chroniken erzählen von einem Hotel an der Eisenbahn, das 1905 einer Familie Ebel gehört hat. Aber was war zuvor? Hat Familie Ebel fünf Jahre vordem, um 1900, das Hotel von Christopher Dölles Ururgroßvater Conrad gekauft? Wie kam sein Ururgroßvater überhaupt zu einem Hotel?

Christopher Dölle strickt seine Vermutungen aus den Spuren, die er im Museum gefunden hat. Museumsleiterin Anette Pilz hat Anzeigen gefunden, die zunächst in die Burgstraße führen. Dort hat Conrad Dölle um 1865 Versicherungen verkauft, in unmittelbarer Nachbarschaft „Eispauls“. Doch dann hat womöglich die Liebe den Ururgroßvater mit Finanzen gesegnet, denn Conrad Dölle hat Friederike Lindekugel geheiratet, eine Verwandte des Lederfabrikanten, dessen Name noch immer im kollektiven Gedächtnis Wolmirstedts präsent ist. „Wurde meinem Ururgroßvater mit dieser Heirat ermöglicht, ein Hotel am Bahnhof zu bauen? Oder hat es gar ein Herr Lindekugel gebaut?“, will der Ururenkel wissen.

Diese Fragen sind noch im Dunkel der Geschichte verborgen. Anfragen an Archive, Blicke in Kirchenbücher haben noch keine Antworten gegeben. Anette Pilz hat ebenfalls nichts im Museum gefunden, weiß von alten Karten allerdings, dass die Bahnhofstraße damals Kloster-Trift-Weg hieß, dass dort Vieh entlang getrieben, „getrift“ wurde.

Über Informationen würde sich Christopher Dölle über E-Mail freuen.