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Straßenbeleuchtung Wolmirstedt wird nachts dunkler

Fehlende Straßenbeleuchtung ärgert die Wolmirstedter. Die Stadt bemüht sich um die Reparatur defekter Lampen, kommt aber kaum nach.

Von Gudrun Billowie 12.02.2016, 00:01

Wolmirstedt l Immer wieder melden Bürger der Stadtverwaltung defekte Straßenlampen, entweder persönlich oder im „Meckerportal“ auf der Internetseite der Stadt unter „Sag´s uns einfach“. Eine dauerhaft funktionierende Straßenbeleuchtung scheint jedoch für manche Straßenzüge in weiter Ferne zu liegen. Manchmal ist das System einfach zu alt und ein neues noch nicht in Sicht. Doch es gibt Lichtblicke.

Im Wohngebiet „Deutsche Einheit“ stammt das Beleuchtungssystem noch aus DDR-Zeiten. Ebenso in der Heinrich-Heine-Straße oder der Albert-Brohme-Straße. „Wir sind bestrebt, diese Beleuchtung kurz- bis mittelfristig komplett zu erneuern“, sagt Rathausmitarbeiter Frank Schröder, der für diese Fragen zuständig ist, so wie in der Rosa-Luxemburg-Straße, deren Straßenbeleuchtung erst kürzlich komplett erneuert wurde. Bei derlei Neuinstallationen werden die Bürger an den Kosten beteiligt. Für die nächste Kompletterneuerung der Straßenbeleuchtung gelten die Jersleber Straße in Elbeu sowie die „Deutsche Einheit“ vorerst als Schwerpunkt.

Bis es dort und in anderen Straßen so weit ist, gilt das Prinzip Schadensvermeidung. „Wir fahren im Herbst die Straßen ab und schauen genau, in welchem Zustand die Beleuchtung ist“, sagt Frank Schröder. Trotzdem ist es manchmal schwierig, die Fehler zu beheben, außer es handelt sich um einen einfachen Leuchtmitteltausch.

In der Colbitzer Straße und hinterm Rathaus sei die Beleuchtung zwar schon in Nachwendezeiten erneuert worden, aber das ist inzwischen eben auch schon beinahe ein Vierteljahrhundert her. Das bedeutet, dass nicht nur Lampen kaputt gehen, sondern ganze Kabelfehler auftreten. Dafür muss ein Kabelmesswagen angefordert werden, mit dessen Hilfe es möglich ist, die Fehlerquelle einzugrenzen. Dieser Kabelmesswagen steht nicht immer sofort zur Verfügung, manchmal erst nach vier Wochen. Selbst wenn er kommt und der Fehler eingegrenzt werden kann, ist es in der kalten Jahreszeit manchmal schwierig, den Boden zu öffnen um das Kabel zu reparieren. Aus solcherlei technischen Gründen ist beispielsweise der Kabelschaden im Ginsterweg immer noch nicht behoben.

Die Reparatur defekter Straßenbeleuchtung wird aus dem Stadthaushalt finanziert. Bis zu 35 000 Euro werden dafür im Jahr ausgegeben.

Andererseits soll durch reduzierte Straßenbeleuchtung der Haushalt entlastet werden. Der steht mit 1,4 Millionen Euro im Minus und unter anderem soll durch die Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung gespart werden, 25 000 Euro allein im Jahr 2016.

In einigen Straßenzügen wurden Lampen installiert, die sich dimmen lassen. Dadurch wird der Stromverbrauch bis zu 31 Prozent gesenkt, heißt es aus der Stadtverwaltung. Oft reicht das verbleibende Licht den Bürgern nicht aus, auch das ist in der Stadtverwaltung bekannt.

Die Anwohner solcher Straßen sollen nicht die einzigen sein, deren abendlicher Heimweg dunkler gerät. In den anderen Straßen, wo eine Dimmung aus technischen Gründen nicht möglich ist, leuchtet seit Ende des vergangenen Jahres nur noch jede zweite Straßenlampe. In der Geschwister-Scholl-Straße wurde als Sparmaßnahme inzwischen eine ganze Straßenseite komplett abgeschaltet.

Werden Lampen bei Unfällen zerstört, werden die Verursacher zur Kasse gebeten, sofern sie bekannt sind. Solche Schäden werden über Versicherungen geregelt. Das betrifft derzeit beispielsweise zwei Lampen in der Geschwister-Scholl-Straße und auch auf der Schlossdomäne vor dem Bürgerhaus wurde wiederholt eine Lampe umgefahren. In diesen Fällen verzögert die lange Lieferzeit der Masten die Reparatur.

Der Wolmirstedter René Jaschke macht der Volksstimme gegenüber deutlich, wie wichtig eine intakte Straßenbeleuchtung gerade in der dunklen Jahreszeit für die Bürger ist. Er betont: „Licht ist ein Sicherheitsfaktor.“