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Tarifstreit Warnstreik bei Feinkosthersteller

Etwa 100 Mitarbeiter des Rogätzer Feinkostherstellers Homann sind am Donnerstag in einen Warnstreik getreten. Sie fordern mehr Geld.

Von Burkhard Steffen 21.12.2017, 17:01

Rogätz l Der Ausstand dauerte von 11 bis 15 Uhr. Mit Transparenten machten die Homann-Mitarbeiter deutlich, warum sie auf die Straße gehen. Bei der Tarifrunde der Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalts konnte sich bisher auf keine Entgelterhöhung geeinigt werden. Das letzte Angebot der Arbeitgeber lehnte die Tarifkommission der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) als unzureichend ab.

„Wir wollen einen Tarifabschluss, der deutliche Reallohnsteigerungen bewirkt und Anschluss zu anderen Tarifgebieten hält. Die Arbeitgeber wollen die Löhne und Gehälter bis Ende 2018 nur um 2,5 Prozent erhöhen und ab 2019 um 2,4 Prozent. Das ist zu wenig. Weitergehende Vorschläge des Arbeitgebers sind auch nicht zu akzeptieren. Deshalb machen die Beschäftigten Druck“, erklärte Holger Willem, Geschäftsführer der NGG-Region Magdeburg.

Bei Homann in Rogätz arbeiten etwa 170 Menschen. „Wir freuen uns über die hohe Beteiligung am Warnstreik“, sagte Sascha Gehrmann, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, „sogar einige Kollegen aus der Nachtschicht sind dabei.“ Die Rogätzer Streikenden wollen auch auf die großen Lohn- und Gehaltsunterschiede zu ihren Kollegen in den westdeutschen Werken der Homann-Gruppe hinweisen. „Deshalb fordern wir 150 Euro Brutto mehr im Monat, um die klaffende Lücke etwas zu schließen. Angeboten wurden von den Arbeitgebern bisher 50 Euro“, so Sascha Gehrmann. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen der Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt findet am 10. Januar in Magdeburg statt. „Sollte sich nichts bewegen, werden wir notfalls wieder auf die Straße gehen“, kündigte Sascha Gehrmann an.