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Tourismus Wolmirstedt will Gäste anlocken

Wolmirstedt gehört zum Tourismusverband Elbe-Börde-Heide. Die Stadt sieht darin große Chancen für die überregionale Vermarktung.

Von Gudrun Billowie 30.03.2017, 01:01

Wolmirstedt l Wolmirstedt interessiert. Das hat Astrid Eichel auf der Tourismusmesse erfahren. Sie ist für die Wirtschaftsförderung der Stadt zuständig und arbeitet als solche im Marketingausschuss des Magdeburger Tourismusverbandes mit und präsentierte die Stadt auf der Tourisma. „Am Messestand hat es vor allem für Radtouren ein großes Interesse gegeben“, hat sie beobachtet. Viele Bürger der Region wollten wissen, welche Wege sie fahren und welche Ziele sie in Wolmirstedt ansteuern können. „Sie interessierten sich für die Kirchen, die Schlossdomäne, den jüdischen Friedhof, die Mühlen und wollten wissen, welche Cafés empfehlenswert sind“

Besonders nach dieser Messeerfahrung sieht es Astrid Eichel als wichtig an, dass Wolmirstedt auf Radwanderkarten deutlich erwähnt wird, und zwar so, dass die Bürger Lust auf die Sehenswürdigkeiten bekommen.

Ein ganz kleiner Baustein für mehr Präsenz im überregionalen Bewusstsein ist die Karte „Radwandern/Wasserwandern/Wandern“, die vom Tourismusverband derzeit neu aufgelegt wird. Dort ist immerhin schon ein Radtour von der Trogbrücke über die Schlossdomäne bis zu Auerbachs Mühle und weiter bis zur Elbeuer Wassermühle erwähnt. Der Textabschnitt ist noch klein, aber Astrid Eichel sieht das als guten Anfang, der sich ausbauen lässt.

Ziel ist eine Imagekarte für Wolmirstedt, auf der solche Fragen nach Ausflugszielen beantwortet werden. Eine Karte mit detailliertem Radwegenetz sei hingegen nicht zwingend nötig, da viele Radfahrer bereits mit einem Navigationgerät unterwegs sind oder sich im Internet informieren.

Damit Touristen jedoch erst einmal auf die Idee gebracht werden, Wolmirstedt zu besuchen, wird auf die Hilfe des Magdeburger Tourismusverbandes „Elbe-Börde-Heide“ gesetzt, dem Wolmirstedt seit 2013 angehört. Vorsitzender ist Verkehrsminister Thomas Webel, Bürgermeister Martin Stichnoth arbeitet im Vorstand mit. Zu diesem Verband gehören 68 Mitglieder, darunter Städte und Gemeinden, Fremdenverkehrs- und Heimatvereine, Stiftungen, Hotels, Gaststätten, Wirtschaftsunternehmen und Hochschulen. Diese bunte Mischung sieht Geschäftsführerin Irene Mihlan als große Stärke des Verbandes an. „Je mehr kleine Partner dabei sind, desto bunter ist das Angebot.“ Die Stadt Wolmirstedt bezahlt einen Mitgliedsbeitrag von etwa 2000 Euro im Jahr, das entspricht etwa 17 Cent pro Einwohner. Der Mitgliedsbeitrag ist von der Einwohner- und Bettenzahl abhängig.

Im Stadtrat wird immer wieder in Frage gestellt, ob Wolmirstedt im Zuge der Haushaltskonsolidierung diesen Mitgliedsbeitrag aufbringen soll. Deshalb präsentierte Geschäftsführerin Irene Mihlan die Vorzüge der Mitgliedschaft ausführlich im Kultur- und Sozialausschuss. Neben dem gemeinsamen Messeauftritt nannte sie beispielsweise die Platzierung touristischer Angebote im Außenmarketing des Landes als Vorteil. Heißt im Klartext: Im überregionalen Veranstaltungskalender sind große Veranstaltungen wie das Stadtfest oder der Großbootcup mit aufgeführt. Außerdem profitiere die Stadt von regional fließenden Fördermitteln oder der Gesamtvermarktung des Elberadweges. Der führt an Wolmirstedt vorbei und darauf waren im vergangenen Jahr immerhin 150 000 Fernradler und 140 000 Tagesradler unterwegs. Jeder davon gab pro Tag durchschnittlich 78 Euro aus, davon 40 Euro für die Übernachtung. Allein unter diesem Aspekt wäre es für die Stadt interessant, auf sich aufmerksam zu machen.

Im Gegensatz zum Elbe-Radweg führt der Elbe-Aller-Radweg direkt durch Wolmirstedt, und zwar von der Trogbrücke über Glindenberg nach Wolmirstedt und weiter nach Samswegen.

Der Tourismusverband hat außerdem Themen gesetzt, zu denen sich Veranstaltungen bündeln lassen. Dazu zählen die Straße der Romanik, das Blaue Band und auch die Gartenträume-Tour. Wolmirstedt ist dabei nicht vertreten, allerdings beteiligt sich das Museum an der salzigen Tour. Bereits am Sonntag, 21. Mai, dem Museumstag, wird in der Zeit von 14 bis 17 Uhr in die alte Bruchsteinscheune auf der Domäne eingeladen. „Wir werden Salz erlebbar machen“, blickt Museumsleiterin Anette Pilz voraus. Dabei wird die Kali-Ausstellung in den Mittelpunkt gerückt und wahrscheinlich wird eine Suppe, die ganz ohne Salz gekocht wurde, den Geschmacksnerven zeigen, wie wichtig das weiße Gold in unserem Alltag ist.