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Treppenbau Gutenswegens Flucht nach vorn

Elf Jahre war es ein Tauziehen, nun beginnen die Arbeiten für die langersehnte Fluchttreppe am Gutensweger Bürgerhaus.

Von Juliane Just 20.07.2018, 01:01

Gutenswegen l In vier Wochen ist es soweit. Dann müssen der Gutensweger Heimatverein, der Gemischte Chor und die Volkssolidarität nicht mehr auf engstem Raum zusammenleben und -arbeiten. Dann hat das Hin und Her der letzten elf Jahre ein Ende. Dann ist die langersehnte Fluchttreppe angebracht. „Wir freuen uns sehr“, sagt Lothar Chelvier, Bürgermeister von Gutenswegen.

Die Fluchttreppe wird von der ehemaligen Grundschule Gutenswegen an das Bürgerhaus in der Ackendorfer Straße versetzt. Zu einer Detailabsprechung trafen sich Volker Niemann vom bauausführenden Unternehmen, Gutenswegens Bürgermeister und Günter Schäfer vom Heimatverein. „In Eigenleistung übernehmen wir das Gießen der Fundamente“, so Lothar Chelvier. Anschließend rücken die Profis an, um die schwere Konstruktion, die in das Obergeschoss führt, zu versetzen.

Vorbereitet ist der Zugang am Bürgerhaus bereits. Aus einem ehemaligen Anbau ist ein Balkon gemacht worden. Dort soll die Fluchttreppe angebracht werden.

Der zweite Fluchtweg ist eine Auflage aus einer mittlerweile 15 Jahre zuückliegenden Brandschutzbegehung. Bisher gab es nur einen Fluchtweg im Inneren des Hauses, dessen Erdgeschoss die Kita „Villa Kunterbunt“ bewohnt. Die Brandschutzverordnung war auch der Startschuss des lange währenden Streit um die Fluchttreppe, das die Gemüter erhitzte. Der ehemalige Ortsbürgermeister Hans Thräne (FWG) kämpfte schon im Jahr 2009 Leidenschaft dafür, eine Fluchttreppe ans Bürgerhaus zu bekommen.

Der Bau wurde jedoch zugunsten der Treppe an den Samsweger Kindergarten verschoben worden. Mehrere Anläufe des Gutensweger Ortschaftsrates hatten bis zum Ratsbeschluss im Oktober 2017 keinen Erfolg. Nun übernimmt die Gemeinde die Kosten von rund 10 000 Euro für die Versetzung der Fluchttreppe. Die Anfertigung einer neuen Treppe wäre deutlich teurer geworden (siehe Infokasten).

Die Gutensweger erhoffen sich von der Fluchttreppe einen Aufwind für das örtliche Vereinsleben. Durch das Fehlen des zweiten Fluchtweges konnte der Saal im Obergeschoss nicht genutzt werden und fristete ein einsames Dasein. „Nun können sich alle Beteiligten bald wieder ein wenig ausbreiten“, sagt Lothar Chelvier. Alle Vereine können dann wieder mit wöchentlichen und monatlichen Veranstaltungen beginnen, ohne sich in die Quere zu kommen.

Der große Saal, das von Chelvier als „Schmuckstück“ betitelt wurde, ist mit Bleiglasfenstern und Intarsienarbeiten in den Holztüren versehen und wird nun wieder neu belebt. Eine Eröffnungsfeier ist laut dem Bürgermeister schon in Planung. Was die Besucher dort erwartet, verrät der Bürgermeister allerdings erst, wenn die Treppe wirklich steht..