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Umbau SFP-Ruine wird wieder hergerichtet

Die Ruine des Wolmirstedter Sport- und Freizeitparks wird umgebaut. Der Streit zwischen den Betreibern und der Versicherung schwelt weiter.

Von Gudrun Billowie 10.08.2017, 01:01

Wolmirstedt l An der Ruine des Sport- und Freizeitparks schiebt ein Bagger die Schuttberge zusammen. Zum Jahresende soll der Schandfleck am nördlichen Stadtrand beseitigt sein. Spediteur Andreas Denecke hat das Areal des ehemaligen Sport- und Freizeitparks gekauft und übernimmt damit auch die Kosten für den Abriss.

Davon unberührt tobt der Rechtsstreit zwischen Sport- und Freizeitpark-Betreiber-GbR und Öffentlicher Versicherung Sachsen-Anhalt (ÖSA) weiter. Nachdem in der Nacht zum 5. September 2012 Teile des Sport- und Freizeitparks abgebrannt waren, fordern die Betreiber Andreas Fahtz und Daniel Laqua Versicherungsleistungen von der ÖSA. Bis heute ist kein Geld geflossen. Der Grund: Noch immer steht im Raum, dass die Betreiber das Feuer selbst gelegt haben. Solange dieser Verdacht auf Eigenbrandstiftung besteht, muss die Versicherung nicht zahlen.

Derzeit liegt das Verfahren wieder beim Oberlandesgericht in Naumburg. Dort prüft der Senat, ob es Zweifel an der Beweisführung des Magdeburger Landgerichts gibt. Das hatte am 1. Dezember 2016 zum wiederholten Mal die Klage der beiden SFP-Betreiber gegen die ÖSA abgewiesen. Laut Gericht gebe es vernünftige Zweifel, die gegen eine Fremdbrandstiftung sprechen.

Diese Fremdbrandstiftung führen die ehemaligen Betreiber jedoch immer wieder ins Feld. Sie bestreiten vehement, das Feuer selbst gelegt zu haben und hatten gefordert, genauer zu untersuchen, ob Dritte den Brand gelegt haben könnten. Doch diese Fremdbrandstiftung durch Dritte sieht das Landgericht Magdeburg auch nach erneuter Untersuchung nicht. Nun steht weiterhin im Raum, dass die beiden Betreiber selbst gezündelt haben. Dagegen haben sie beim Oberlandesgericht in Naumburg Berufung eingelegt.

Dort war der Fall im Jahr 2015 schon einmal verhandelt worden. Ob es eine erneute Beweisaufnahme geben wird, ist unklar. „Wenn die Beweisführung des Landgerichts Magdeburg für erschöpfend gehalten wird, wird die Berufung der SFP-Betreiber abgewiesen“, erklärt Justizsprecher Henning Haberland. Die Angelegenheit sei jedoch sehr komplex, ein Verhandlungstermin ist noch nicht angesetzt.

Das Feuer war damals an drei Stellen ausgebrochen. Zwei kleinere Herde gab es im Untergeschoss und einen großen Brandherd im Obergeschoss. Die Feuerwehr konnte von dem Gebäudeteil nicht mehr viel retten. Im Obergeschoss wütete das Feuer zudem so stark, dass nicht mehr erkennbar war, ob dort die Sauna für den Ausbruch des Feuers verantwortlich gewesen sein könnte.

Im Untergeschoss wurden hingegen „strittige Einbruchspuren“ gefunden. Dazu zählen kaputte Fenster, unter denen Paletten lagen, über die in die Fenster hinein gestiegen worden sein könnte. Allerdings hätten die Paletten auch schon länger dort liegen können. „Mit diesen Indizien verengte sich die Sicht auf Brandlegung“, erklärte der Justizsprecher bereits vor zwei Jahren.

Während der Streit die Gerichte weiter beschäftigt, werden die Arbeiten an der Ruine fortgeführt. Die ehemalige Sporthalle soll als Unterstand für Lkw hergerichtet werden. Der Vorbau, der einst unter anderem Sauna und Bowlingbahn beherbergte, wird abgerissen. „Wir werden das Gelände demnächst komplett einzäunen“, sagt Andreas Denecke, „leider erleben wir sehr oft, dass hier Bürger ihren Müll abladen.“