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Unfall Zu enge Straßen in Hohenwarsleben

Ein Unfall in der Hohenwarsleber Ortsmitte hat der Feuerwehr viel Arbeit beschert.

Von Constanze Arendt-Nowak 08.07.2020, 01:01

Hohenwarsleben l Wenn – wie in diesen Tagen – auf der Autobahn 2 gebaut wird, infolgedessen der Verkehr stockt oder sich staut, suchen sich Kraftfahrer oft andere Wege über die Landstraßen und enge Dorfstraßen. Mehrere Orte der Hohen Börde wie Irxleben und Hohenwarsleben werden dann unter der Verkehrslast erdrückt, nicht selten steht Lastwagen an Lastwagen und jeder hofft, dass nichts passiert. Auch die Hohenwarsleber Ortsbürgermeisterin Hilke Neuschrank gehört stets zu denen, die auf einen glücklichen Ausgang hoffen.

Dass ihre Bedenken berechtigt sind, sah sie am Montagnachmittag. Aufgrund von Baumaßnahmen auf der Autobahn war das Verkehrsaufkommen in ihrem Ort ohnehin etwas höher. Als dann an der Ecke Abendstraße ein Lkw sich beim Abbiegen den Tank aufriss und mehrere hundert Liter Diesel ausliefen, ging zeitweilig gar nichts mehr. Die Hauptverkehrsstraße durch den Ort musste über mehrere Stunden weiträumig gesperrt werden, Autos wurden über Morgenstraße und Umgehungsstraße umgeleitet. Auch diese Umleitungsstrecke hat Engstellen, weswegen es für größere Fahrzeuge hieß: warten.

Wie Hilke Neuschrank in Erfahrung bringen konnte, hatte der polnische Lkw-Fahrer sein Gespann an einer Tankstelle in der Braunschweiger Straße im Gewerbegebiet betankt. Um im Anschluss auf dem Weg zur Autobahn mit dem langen Auflieger nicht an mehreren nicht mit Ampeln ausgestatteten Kreuzungen links abbiegen zu müssen, wählte er statt der Route durch das Gewerbegebiet den Weg durch das Dorf. Beim vierten Mal Rechtsabbiegen passierte es dann an der engen Stelle an der Ecke Abendstraße / Irxleber Straße. Der Tank des Lkw blieb an der Bordsteinkante hängen und wurde aufgerissen. Trotzdem der Lkw-Fahrer nach wenigen Metern in der Bushaltestelle stehenblieb und die Feuerwehr schnell zum Einsatz kam, flossen etliche Liter Diesel auf die Straße und auch in geringen Mengen in die Kanalisation.

„Mein Dank gilt der Feuerwehr, die schnell vor Ort war und so Schlimmeres verhindert hat. Nicht auszudenken, wenn die komplette Menge Diesel in die Niederschlagskanalisation gelangt wäre“, erklärte Hilke Neuschrank. Im gleichen Atemzug forderte sie, dass das Verkehrswegekonzept, das die Gemeinde Hohe Börde erarbeiten lässt, so gestaltet wird, dass der Schwerlastverkehr um den Ort herum geleitet wird. Für den Hohenwarsleber Ortschaftsrat gehört dazu auch, dass der Verkehr neben weiteren Knotenpunkten im Bereich Stendaler Straße / Hermsdorfer Straße (Kindertagesstätte) erfasst und bewertet wird. Durch gezielte Maßnahmen sollte der Lkw-Verkehr dann durch das Gewerbegebiet am Elbe-Park gelenkt werden, so die Forderung. In Stausituationen könnte möglicherweise auch eine andere Ampelschaltung an der sogenannten McDonalds-Kreuzung – aus Richtung Hohenwarsleben – Entspannung bringen.

Für 18 Kameraden der Feuerwehr brachte der aufgerissene Dieseltank reichlich Arbeit – erst nach sechs Stunden konnte der Einsatz abgeschlossen werden. Wie Einsatzleiter Martin Holste erklärte, mussten die Kameraden unter anderem die Flächen mit der ausgelaufenen Flüssigkeit abstumpfen und auch Ölsperren errichten, damit der Diesel nicht in die Gullys läuft. Um die Lecks im Tank des Lkw abzudichten, wurde zeitweilig die Feuerwehr aus Hermsdorf zur Unterstützung angefordert, Feuerwehrkameraden aus Irxleben brachten mit dem Gerätewagen Logistik weiteres Bindemittel. Zur Straßenreinigung kam die sogenannte Ölwehr zum Einsatz, Mitarbeiter des Umweltamtes und des Wasserversorgers überprüften in Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkameraden, welche Maßnahmen unterirdisch in der Kanalisation erforderlich sind.

Zum Spülen der Kanäle wurde die Straße gestern nochmals gesperrt.