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Veranstaltungen Sommerkultur flackert auf

Corona hat das öffentliche Leben lahmgelegt, seit März gibt es in Wolmirstedt keine Veranstaltungen mehr.

Von Gudrun Billowie 20.07.2020, 01:01

Wolmirstedt l Wer gern unter Menschen ist, Kultur mag, konnte am Wochenende nach langer Zeit mal wieder zwischen Veranstaltungen wählen. Wer sich schnell genug angemeldet hatte, durfte eine historische Stadtführung und ein Konzert erleben. Kurzentschlossene fanden auf der Freilichtbühne beim Sommerkino Platz. Damit flackerte das kulturelle Leben auf, das wegen der Corona-Pandemie lange ins künstliche Koma sinken musste. Doch noch immer gilt: Menschen sollen sich nicht zu nahe kommen, die Besucherzahl ist begrenzt. Wie geht der Sommer weiter?

Um es vorweg zu nehmen: Veranstaltungen wird es nicht geben. Abgesehen vom Sommerkino auf der Freilichtbühne. Das bietet Fabian Schmelzer weiterhin an, hat außerdem im Schlossgarten Buden aufgebaut, sodass Besucher Snacks und Getränke bekommen.

Ein Höhepunkt hätte die Einweihung des Gerberbrunnens werden können. Doch wegen Corona musste auch das im kleinen Kreis erfolgen. Bürgermeisterin Marlies Cassuhn hatte Sponsoren eingeladen, die sich an der Finanzierung des neuen Brunnens beteiligt hatten. Unter deren Beifall befreite sie die Bronzeskulptur von seiner grünen Plastikhülle und begrüßte „Paul“ - so wurde der Gerber vom Künstler Werner Bruning genannt - als 11 858. „Einwohner“ Wolmirstedts.

Kurz darauf bekam „Paul“ den nächsten Besuch. Die Teilnehmer der Museumswanderung machten am Brunnen Station. Diese Wanderung war die erste nach der Corona-Pause, ein erster Schritt Richtung Normalität. Die geringen Infektionszahlen in der Börde lassen solche Führungen zu.

Sie sind allerdings ebenso beliebt wie eh und je, deshalb war diese Tour durch Wolmirstedts tausendjährige Geschichte schnell ausgebucht, ebenso wie die nächste Führung im August.

Das Interesse an Kulturveranstaltungen spürte auch Evamaria Schmeier. Sie hatte den Portugiesen Pedro Querido wieder in die Elbeuer Wassermühle eingeladen. Auch dafür waren die Karten schnell vergriffen. Der Musiker hat dort bereits im vergangenen Jahr gespielt, damals mussten er und die Gäste vor einem Regenguss in die Mühle flüchten, was zu einem besonders urigen Abend geraten war. Diesmal hielt der Sommer sein Versprechen, über 30 Gäste passten unter das Zeltdach und konnten trotzdem gebührenden Abstand halten.

Doch nun ist erst mal wieder Schluss. Im Veranstaltungskalender der Stadt wird lediglich eine Energieberatung angekündigt, Webers Hof und das Bürgerhaus halten sich noch bedeckt.