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Verkehrswacht Kettcars finden Platz im Hänger

Die Mitglieder der Kreisverkehrswacht fahren wieder in die Kindergärten - mit einem Hänger, gesponsert vom Lions Club Haldensleben.

Von Gudrun Billowie 27.02.2016, 00:01

Wolmirstedt l Dieter Frinken ist wohl bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht ist oft in einem Schilderwald anzutreffen, immer dann, wenn er Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr erklärt. Die praktische Erfahrung sammeln die Kinder, während sie auf Tretroller und Co. den vorgezeichneten Wegen des Parcours folgen und darauf achten, an Stoppschildern anzuhalten, an Vorfahrtsschildern die Vorfahrt zu gewähren und zu Fuß lernen, an Fußgängerüberwegen sicher über die Fahrbahn zu kommen.

KiS-Veranstaltungen nennt Dieter Frinken solche Aktionen. KiS steht für „Kinder im Straßenverkehr“ und wird von der Deutschen Verkehrswacht unterstützt. Weitere Unterstützer sind das Bundesverkehrsministerium und die Landesverkehrswacht. Am 11. März geht die Tourenzeit wieder los. Rund 40 Kitas im Landkreis Börde nehmen das Angebot des Frinken-Teams wahr.

„Für uns wird die Arbeit nun leichter“, stellt Dieter Frinken fest. Grund ist der Hänger im Wert von 1350 Euro, den Raimer Franz im Auftrag des Lions-Clubs Haldensleben übergeben hat. In den 2,50 Meter langen Anhänger passen neben dem Gurtschlitten auch die gut 50 Verkehrszeichen des Schilderwaldes, das Glücksrad und der Fuhrpark, zu dem derzeit fünf Trettraktoren, zwei Kettcars, vier Laufräder und vier Roller zählen. Die KiS-Utensilien werden nun auch außerhalb der Transportzeiten dauerhaft im Hänger gelagert.

Das entlastet den Raum im Verkehrsgarten in der Samsweger Straße, denn dort nahmen sie bisher zwischen den Kita-Veranstaltungen viel Platz ein, weil die anderen Anhänger für die Ausrüstung der anderen Projekte gebraucht wurden.

Dieter Frinken und seine Helfer besuchen unter anderem Elternabende und erklären, wie Kinder sicher zur Schule kommen, deren kognitive Fähigkeiten noch nicht so ausgeprägt sind wie bei Erwachsenen. Mit Vorschulkindern gehen sie den Schulweg ab und weisen auf Gefahrenstellen hin.

Besuchen die Kinder die Schule, reißt der Kontakt zur Kreisverkehrswacht nicht ab. Dort lernen sie im Rahmen von Fahrradturnieren, worauf sie achten müssen, wenn sie mit dem Drahtesel unterwegs sind. Im vergangenen Jahr wurden auf 42 Veranstaltungen mindestens 2800 Grundschüler erreicht.

„Wir würden auch gern die Aktion ,Junge Fahrer‘ für Jugendliche öfter anbieten“, sagt Dieter Frinken, „aber meist bekommen wir die erforderlichen Schülerzahlen nicht zusammen, die notwendig sind, damit das Bundesprojekt finanziell gefördert wird.“

Die Kreisverkehrswacht ist außerdem für die Verkehrshelfer zuständig, die jeden Morgen den Schulweg an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße/Schwimmbadstraße absichern. Neuerdings werden auch die Kinder, die im Bus zur Schule gebracht werden, von Schulwegbegleitern unterstützt. Die Ausbildung dieser Schulwegbegleiter unterstützen Kreisverkehrswacht, Landesverkehrswacht, Polizei und die BördeBus-Gesellschaft.

Dieter Frinken hofft, dass die vielen Projekte auch in Zukunft weiter abgesichert werden können. Von den 41 Mitgliedern der Kreisverkehrswacht sind 15 aktiv. Zwei Teams besuchen die Grundschulen, ein Team die Kitas, aber manchmal sei es schwierig, die Teams zusammenzubekommen. „Wer tagsüber arbeiten muss, kann die Kita- und Schulveranstaltungen nicht absichern“, sagt Dieter Frinken. Er hofft auf mehr Unterstützung, am liebsten durch Schichtarbeiter oder Rentner, da die auch an den Vormittagen verfügbar sind.

Zuverlässig wird die durchweg ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder der Kreisverkehrswacht vom Landkreis mit 5000 Euro pro Jahr unterstützt. „Auch wir vom Lions Club Haldensleben sehen die Projekte als sehr unterstützungswürdig an“, betont Raimer Franz, „wir haben gerne gespendet.“