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Vorstand Verein gibt viel Geld für Schöne-Schule

Der Förderverein der Gerhard-Schöne-Schule hat einen neuen Vorstand gewählt. Eckart Frey wurde als Vorsitzender bestätigt.

Von Gudrun Billowie 27.10.2016, 01:01

Wolmirstedt l In der Gerhard-Schöne-Schule soll demnächst Wäsche gewaschen werden. Damit steht das nächste Ziel des Schulfördervereins fest. „Wir wollen die Waschmaschine beschaffen“. Fördervereinsvorsitzender Eckart Frey lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Vorhaben gelingen wird. Schließlich hat der 78 Mitglieder starke Förderverein schon ganz andere Summen gesammelt und außergewöhnliche Projekte gestemmt.

In den 23 Jahren seines Bestehens konnte der Förderverein insgesamt 300 000 Euro für die Schularbeit akquirieren. Das spektakulärste Projekt ist wohl der Austausch der Schöne-Schüler mit den Bewohnern des israelischen Behindertenheimes „Beit Uri“. Diese Partnerschaft soll bereits im April 2017 aufgefrischt werden. Die Gerhard-Schöne-Schule möchte behinderte Menschen aus Israel und ihre Begleiter empfangen.

Eckart Frey nennt den Austausch ein Leuchtturmprojekt, weil er vermutet, dass die deutsch-israelische Partnerschaft zweier Behinderteneinrichtungen einmalig ist. Zwar sprechen die Beit-Uri-Bewohner und die Gerhard-Schöne-Schüler unterschiedliche Sprachen, aber die nonverbale Kommunikation ermögliche dennoch einen regen Kontakt.

Der Förderverein kümmert sich um die Finanzierung der Reise und das bedeutet vor allem, Fördermittelanträge zu stellen. Diese Arbeit ist meist von Erfolg gekrönt. Im vergangenen Jahr, als Schöne-Schüler nach Jerusalem reisten, kam die finanzielle Unterstützung vor allem von der Goethe-Gesellschaft Jerusalem.

Dieser deutsch-israelische Austausch ist nur das Bonbon der Fördervereinsarbeit, vor allem wird der Schulalltag unterstützt. „Wir ermöglichen Kindern die Teilnahme an Klassenfahrten“, erzählt Eckart Frey. Allein in den vergangenen drei Jahren sind dafür rund 10 000 Euro ausgegeben worden. Ohne das Geld hätten manche Kinder nicht mitfahren können. Außerdem unterstützt der Förderverein mit seinen Mitteln die Gestaltung persönlicher Feiertage der Kinder wie Einschulung oder Konfirmation. Es wurde bereits ein Bus angeschafft sowie ein Snoezelraum und ein Wasserbad eingerichtet. „Vor allem möchten wir Menschen mit einer Behinderung in der Öffentlichkeit eine Würde geben“, sagt Eckart Frey.

Schulleiterin Dagmar Lupu ist dankbar für diese große Hilfe. „Einen so aktiven Förderverein habe ich an den Schulen, an denen ich bisher gearbeitet habe, nicht erlebt.“ Sie schätzt vor allem, dass für Schulprojekte wesentlich mehr Material zur Verfügung steht, als es allein die Schulmittel hergeben würden. Das wurde prompt am Mittwoch beim Herbstfest deutlich, als die Kinder mit allen Sinnen arbeiteten, beispielsweise aus Äpfeln Saft pressten. „Unsere Kinder lernen sehr stark visuell. Sie verinnerlichen das Wissen stärker, wenn sie es mit den Sinnen erfahren, als würden sie nur davon lesen“, erklärt die Schulleiterin.

Die Schöne-Schüler legen zudem sehr großen Wert auf Bewegung. Ein elf Meter langer und 23 Meter breiter Bolzplatz gehört zu den Lieblingsorten in der Pause und am Nachmittag. Der braucht dringend einen Tartanbelag, damit die Kinder auch bei Matschwetter bolzen können, ohne sich die Kleidung komplett zu beschmutzen. Dieser neue Untergrund würde samt Verlegung 42 000 Euro kosten. Das Land sieht sich nicht in der Pflicht, weil der Bolzplatz nicht öffentlich ist. Der Förderverein würde gerne helfen, doch derzeit gibt sich Eckart Frey ratlos. „Wir wissen noch nicht, wie wir dieses Geld zusammen bekommen.“

Doch darüber wird sich in den nächsten Sitzungen der Kopf zerbrochen. Jetzt wird erst einmal die Waschmaschine gekauft.