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Wasserschäden Große Sorgen ums Bürgerhaus

Das Bürgerhaus in Vahldorf soll auf Vordermann gebracht werden, und zwar kurzfristig. Das zumindest fordert Ortsbürgermeister Guido Scholz.

Von Sebastian Pötzsch 21.07.2020, 01:01

Vahldorf l Das Bürgerhaus von Vahldorf macht äußerlich keinen guten Eindruck. Noch immer prangt der Schriftzug „Gemeindeverwaltung“ an der Außenfassade, obwohl die Bildung der Eingemeinde „Niederen Börde“ schon mehr als 16 Jahre her ist. Das Dach ist alt, die Ziegel stammen noch aus DDR-Zeiten. Auch die Fenster haben ihre besten Zeiten längst hinter sich, der Lack ist ab. Auch der Innenbereich macht keinen freundlichen Eindruck. Braune Flecken an den einstmals weißen Wänden weisen auf Wasserschäden hin.

Deshalb fordert der Ortsbürgermeister von Vahldorf, Guido Scholz, den Erhalt des Bürgerhauses sowie die kurzfristige Instandsetzung. „In einem Bürgerbrief wurde uns als Ortschaftsrat gegenüber der schlechte Zustand des Bürgerhauses kritisiert“, teilte der Ortsschef gegenüber der Volksstimme mit.

Vor allem geht es ihm um die Beseitigung der Feuchtigkeitsschäden sowie der Quelle der Ursache. Doch die ist offenbar noch nicht gefunden. Von der Verwaltung sei ihm und seinem Stellvertreter mitgeteilt worden, dass das Wasser nicht über das Dach eingedrungen ist. Die Bedeckung sei dicht. Etwas anderes verursache die Feuchtigkeitsschäden.

„Warum man unser Bürgerhaus verkommen lässt, ist für mich unerklärlich. Ist es doch das einzige Gebäude, welches die Allgemeinheit nutzen kann“, erklärte Guido Scholz weiter und fügte hinzu: „Da mit der Seniorensportgruppe eine Risikogruppe die Räumlichkeiten nutzt, finde ich das Verhalten unserer Gemeinde unverantwortlich.“

Ina Stimpel, Fachdienstleiterin „Gemeindeentwicklung“ bei der Niederen Börde, ist mit dem Thema vertraut. Die Vorwürfe könne sie so nicht gelten lassen. Die Verwaltung arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, die im Hinblick auf die klamme Haushaltslage nicht einfach werden dürfte.

Spätestens mit dem Ende der Sommerpause rücke die alte Gemeinde erneut in den Fokus. Für diese Zeit kündigte die Fachdienstleiterin Ortsbegehungen mit Mitgliedern des Gemeinderates, des Finanzausschusses, der Verwaltung und Fachfirmen an. Im Fokus stünden alle gemeindeigenen Gebäude wie Schulen, Kitas und Bürgerhäuser. „Auch das Vahldorfer Bürgerhaus wird genau unter die Lupe genommen, um sich eine Meinung zu bilden, ob das Gebäude erhaltenswert ist oder eine andere Lösung gefunden werden muss“, erklärte Ina Stimpel. Schließlich brauche es geeignete Räume nicht nur für die Ortschaftsratssitzungen, sondern beispielsweise auch für die Durchführung von Wahlen. „Die politischen Gremien haben dann zu entscheiden, ob das Gebäude in Gemeindeigentum bleibt und erhalten werden kann.“

Übrigens haben auch Gersdorf und Dahlenwarsleben kein Bürgerhaus mehr, zumindest nicht im Eigentum der Niederen Börde. Die Villa am Eichplatz in Dahlenwarsleben wurde vor einigen Jahren verkauft. Die Gemeinde hat hier Räumlichkeiten gemietet, die sie an Gruppen wie den örtlichen Heimatverein untervermietet. Auch in Gersdorf hat ein Privatmann die Räumlichkeiten neben der Feuerwehr übernommen. Hier ist in den vergangenen Monaten Geld in neue Wände, eine Küche sowie Möbel investiert worden. Mehrere Gruppen des örtlichen Fördervereins „Gersdorfer Kessel“ kommen hier regelmäßig zusammen.