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Wettbewerb Mathematikpreis für Samsweger Gymnasiast

Stefan Schulze hat wieder am Mathematikwettbewerb teilgenommen. Er erhielt als einer von drei Sachsen-Anhaltern einen Preis.

Von Gudrun Billowie 28.12.2017, 00:01

Wolmirstedt l Stefan Schulze ist wieder unter den Preisträgern eines Mathematikwettbewerbs gelandet. Logisch. Diese Siege scheinen einem Algorithmus zu folgen, der da lauten könnte: Ein Wettbewerb wird ausgeschrieben, Stefan Schulze nimmt sich der Aufgaben an, liest, überlegt, wälzt Gedanken, sucht den Funken, der hinter der Aufgabe lodert, findet einen Lösungsansatz, schließlich die Lösung, schreibt sie ordentlich auf, sendet sie an die Wettbewerbsleute und - Voilà - er gehört zu den Preisträgern.

Das geht seit ein paar Jahren so und würde das Talentförderzentrum „Bildung und Begabung“ die Preisträger nicht regelmäßig bekannt geben, würden wohl nicht viele Menschen von den guten Platzierungen Stefan Schulzes erfahren. Der 17-Jährige jedenfalls redet nicht sonderlich gern darüber. Prahlen oder Auftrumpfen gehört definitiv nicht zu seinen Kernkompetenzen, er bleibt zurückhaltend, wählt seine Worte mit Bedacht, verschenkt die Sätze nur sparsam. Für ihn gehört vor allem die Mathematik in den Alltag, so sehr, wie für andere das Fußballspiel.

Im Laufe der Jahre hat sich eigentlich nur eines geändert: Früher habe ihm sein Vater ab und an dabei geholfen, die Aufgaben zu lösen, doch die Zeiten seien inzwischen vorbei. Stefan Schulze knackt die Aufgaben selbst, er steckt längst tiefer in der Materie, als sein Vater, der offenbar auch ein anerkannter mathematischer Pfiffikus ist.

Stefan Schulze ist in Samswegen zu Hause und lernt in der elften Klasse des Wolmirstedter Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasiums. Auf ein spezielles Mathematik-Gymnasium zu wechseln, kam nie in Frage, trotz seiner offensichtlichen Begabung. Der hochgewachsene Junge fühlt sich in seiner Lerngruppe wohl, auch wenn niemand diese ausgeprägte Leidenschaft für Mathematik teilt. Er findet in anderen Bereichen genügend Gleichgesinnte, sei es beim Dahlenwarsleber Schachverein oder bei den Ebendorfer Tischtennisspielern. Und mit Mathematikern über die schriftliche Korrespondenz mit dem Talentförderzentrum „Bildung und Begabung“ .

Das wird von Bund und den Ländern unterstützt. Schirmherr ist der Bundespräsident. Die ausgeschriebenen Wettbewerbe sollen Jugendlichen dabei helfen, ihre Stärken zu entdecken. In diesem Jahr haben sich am Bundeswettbewerb Mathematik 1142 Jugendliche aus ganz Deutschland beteiligt, davon 43 aus Sachsen-Anhalt.

Wie bei allen Wettbewerben gibt es auch dabei am Ende eine Preisverleihung, diesmal waren die Preisträger nach Berlin eingeladen. „Ich konnte nicht hinfahren“, sagt Stefan Schulze, „in der Zeit haben wir viele Klausuren geschrieben.“ Ein wenig traurig, ja, das sei er gewesen. Schließlich waren die Aufgaben sehr lange Teil seiner Gedanken.

So wie die Mathematik Konstanten kennt, beispielsweise die allseits bekannte Zahl Pi, gibt es auch bei Stefan Schulze seit Jahren Konstanten, allen voran der Berufswunsch. „Ich möchte in Magdeburg Informatik studieren“, sagt er, „und später Programmierer werden.“ Dabei ist es ihm gleichgültig, ob er damit einmal viel Geld verdient, versichert er glaubhaft. „Hauptsache, es macht Spaß.“