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Workshop Gospler singen ein furioses Konzert

Der Gospelworkshop in Wolmirstedt endete mit einem tollen Konzert. Die Lieder wurden mit Leiter Darius Rossol erarbeitet.

Von Gudrun Billowie 19.09.2017, 01:01

Wolmirstedt l Die Katharinenkirche am Sonntagnachmittag: Fast alle Stühle sind besetzt. Die Zuschauer lassen sich anstecken von der Musik des Chores. Gut 90 Sängerinnen und Sänger singen klassische Gospels, energetisch und kraftvoll. Die Singfreude dringt durch den Kirchenraum, die Zuschauer strahlen und klatschen mit. Chorleiter Darius Rossol stachelt zum Mitsingen an, er hat diese Lieder ein Wochenende lang mit den Gospelliebhabern einstudiert.

„Mir gefällt diese Energie der Musik, das mehrstimmige Singen“, sagt die elfjährige Elisa Büttner, die aus Templin angereist ist und zum zweiten Mal beim Wolmirstedter Gospelworkshop mitgemacht hat. Sie ist die jüngste Teilnehmerin und fühlt sich trotzdem unter den Musikbegeisterten wohl. „Zu Hause spiele ich in einem Akkordeonorchester und auch Klavier.“

Ganz zufällig ist Elisa jedoch nicht auf den Workshop gestoßen, sie hat sich zusammen mit ihrem Opa angemeldet. Aribert Schierenberg ist schon seit zehn Jahren dabei und gehört seit jeher zum festen Stamm des Wolmirstedter Gospelchores. Den leitet Konstanze Schlegel, die auch den Gospel-Workshop organisiert hat, zum 18. Mal bereits. „Diese Workshops sind jedes Mal der Höhepunkt im Jahr, ich schätze besonders die unterschiedliche Art der Workshopleiter“, sagt Aribert Schierenberg.

Auf die Vielfalt an der Spitze dieser Wochenendproben achtet Konstanze Schlegel. Für das nächste Jahr hat sie wieder Helmut Jost eingeladen, der schon mehrmals in Wolmirstedt gastierte.

Auch Darius Rossol war kein Neuling bei den Sängerinnen und Sängern. Er ist aus Hannover angereist und verfügt über internationale Chorleiter-Erfahrung. „Mir gefällt die Leichtigkeit, mit der er an die Probenarbeit herangeht“, bescheinigt Aribert Schierenberg in der Mittagspause.

Am allermeisten aber gefällt dem pensionierten Polizisten das Miteinander, das so ein Chorprojekt erfordert, die Arbeit an einer gemeinsamen Sache: „Ich habe das Gefühl, ich habe mein Bestes gegeben für alle und alle haben das Beste gegeben für mich.“

Aribert Schierenberg erlebt dieses gemeinsame Singen beinahe wöchentlich während der Proben des Wolmirstedter Gospelchores, singt mit und kümmert sich während der Konzerte außerdem um die Technik. Er und die anderen gut 40 Wolmirstedter Gospler bilden den Stamm eines jeden Workshops, dazu kommen jedoch viele, die ansonsten in anderen Chören singen oder gar keine Zeit mehr für Musik in den Alltag einflechten können. So wie Beatrix Schadenberg.

Die Hermsdorferin ist zum vierten Mal dabei und schätzt den Projektchor-Charakter, die Kürze der Zeit, in der ein Konzert auf die Bühne gebracht wird. Die 54-Jährige hat selbst lange in einem Magdeburger Chor gesungen, konnte die regelmäßigen Proben jedoch bald nicht mehr im Alltag unterbringen, mag das Singen jedoch nicht ganz aufgeben. Beim Gospelworkshop kann sie musikalisch auftanken „Mich begeistert die Super-Organisation durch Konstanze Schlegel. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der man sich fallen lassen, der Musik hingeben kann.“

Zur Tradition der Gospelworkshops gehört ein Werkstattkonzert am Sonnabendabend in der Katharinenkirche. Da singen Teilnehmer die Lieder, die ihnen besonders am Herzen liegen. Rolf Schrader hatte das Lied „Gute Reise durch das Leben“ von Udo Jürgens zur Taufe seiner Enkelin Lea umgetextet und ließ die Zuhörer daran teilhaben. Tessa Zachau sang Chris de Burgh und begleitete sich dabei selbst am Klavier. Die Barleberin hat ebenso wie Elisa Büttner schon als kleines Mädchen am Workshop teilgenommen, inzwischen studiert sie Jura in Halle.

Grit Gehrmann und Cornell Schwalbe sind ebenfalls regelmäßige Workshopteilnehmerinnen und gehören außerdem zu „De Mädels“ aus Dahlenwarsleben. Beim Werkstattkonzert wagten sie sich jedoch an das Duett „So leb dein Leben“ auf die Melodie von Frank Sinatras „My way“.

Auch diesem Konzert lauschten viele Besucher, die meisten von ihnen feierten zudem Sonntagnachmittag beim Abschlusskonzert die Musik.