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Krankheitstage Zerbster länger krank als Durchschnitt

Die Menschen in Anhalt-Bitterfeld sind länger krank als die meisten Sachsen-Anhalter. Das ergeben Auswertungen der Krankenkasse Barmer.

Von Katrin Wurm 20.07.2015, 16:29

Zerbst/Köthen l Die Erwerbstätigen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld waren im Jahr 2014 durchschnittlich 20,6 Tage krank. Im landesweiten Durchschnitt waren es 20,1 Tage. Nur im Salzlandkreis (21,2 Tage), Saalekreis (21,5 Tage) und Mansfeld-Südharz (21,6 Tage) waren die Beschäftigten länger krank. Doch einen Hoffnungsschimmer gebe es: „Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gingen die Krankschreibungen 2014 gegenüber dem Vorjahr zurück, und zwar von 21,1 auf 20,6 Tage“, so Thomas Nawrath, Landespressesprecher der Barmer GEK in Sachsen-Anhalt. Doch 2012 wurden im Kreis noch 20,46 Krankheitstage gezählt. Im bundesweiten Vergleich rangiert der Landkreis Anhalt-Bitterfeld deutlich im Hinterfeld, denn die Bitterfelder, Köthener und Zerbster liegen um 20 Prozent überm Bundesdurchschnitt (17,1 Tage). Auch beim Krankenstand zeigt sich dieser Unterschied: 5,6 Prozent im Landkreis und 4,7 Prozent bundesweit. Dieser Krankenstand bedeute, dass ständig einer von 18 Mitarbeitern in einer Behörde oder Firma aus Krankheitsgründen fehle.

 

„Nach unserer Beobachtung gibt es in den neuen Ländern vielfach noch immer einen laxeren Umgang mit der eigenen Gesundheit. Gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Aktivität haben andernorts einen höheren Stellenwert“, führt Nawrath Gründe an. Aber auch demographische Entwicklungen, die sich negativ in der Statistik niederschlagen, seien nicht von der Hand zu weisen. „Kurz gesagt: Wo vor zwei Jahrzehnten viele junge Menschen weggezogen sind, gibt es heute eine Überalterung der Bevölkerung. Und beim Thema Gesundheit schneiden die älteren Jahrgänge nun einmal deutlich schlechter ab als die jüngeren“, erläutert der Sprecher und versucht damit die aktuellen Zahlen zu erklären. Rund 22 700 Menschen (13,7 Prozent) aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind bei der Barmer GEK versichert.