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Zerbster Heimatfest Das Riesenrad steht schon

Die Vorbereitungen für das Zerbster Heimat- und Schützenfest sind in vollem Gange. Das Riesenrad steht auch schon.

Von Sebastian Siebert 27.07.2015, 19:03

Zerbst l „Von dort oben hat man einen wunderschönen Blick über Zerbst“, sagt Robert Schmidt-Röh. Der Mitarbeiter von „Schiecks Europa Rad“ zieht an seiner Zigarette, um dann weiter an einigen Kabelverbindungen zu schrauben. Zweieinhalb Tage dauere der Aufbau, erzählt er. Nun ist das Riesenrad fast fertig.

„Na, unten“, beantwortet der Mitarbeiter die Frage, wo denn eigentlich mit dem Aufbau eines solchen Kolosses begonnen wird, und lacht. „Zuerst wird das Fundament gelegt, dann kommen die Masten an die Reihe“, sagt er. Daran soll einmal das Rad aufgehängt sein. Dann werden nach und nach die Speichen eingesetzt, bis das Rad vollkommen ist. „Es folgen die Gondeln“, beschreibt der Handwerker das Geschehen weiter. 24 Stück sind es insgesamt. Sie bieten Platz für jeweils sechs Personen und sind um 360 Grad drehbar. Schließlich hängen sie genau anders herum, wenn sie oben sind, so Schmidt-Röh.

38 Meter hoch hängen die Mitfahrenden dann in der Luft. Ein Fahrt auf dem 90 Tonnen schweren Fahrgeschäft, das mit vier Lkw angefahren werden muss, wird rund fünf Minuten dauern. Fünf Runden werde es dabei schaffen.

Probleme mit Menschen, die an Höhenangst leiden, haben die Schausteller sehr selten. „Solche Menschen meiden das Rad ja eh. Aber es gibt auch welche, die sich überschätzen“, fügt er hinzu. „Wenn es gar nicht geht, halten wir das Rad dann auch an, damit die Person aussteigen kann“, versichert er. Das müssten sie meistens nie. Eher sei es umgekehrt. „Letztens hatte ich jemanden, der an Höhenangst litt. Es war Teil seiner Therapie, sich damit zu konfrontieren. Der hat sich jeden Tag ein paar Karten gekauft und ist seine Runden gefahren“, erzählt der Schausteller.

Interesse hat das Rad jedenfalls schon geweckt. Die Freunde Sebastian Dirk Seelbinder (11 Jahre), Justin Stern (12), Marcel Wagner (14) und Tom Dannenberg (13) drängen sich am Zaun und begutachten das Gefährt. Ob sie mitfahren wollen? „Eher nicht, wir mögen eher den Musikpalast“, sagt Justin Stern. Das Geschäft sei viel schneller, erklärt er.

„Mein Favorit ist es aber nicht“, lenkt Sebastian Dirk Seelbinder ein. Der Zerbster will lieber das „Magic“ fahren. Diese Art von Berg-und-Tal-Bahn mache ihm mehr Freude. Begeistert sind alle vier vom Autoscooter. Betrieben wird dieser von der Schaustellerfamilie Krebs. „Wir sind eine Schaustellerfamilie aus Erfurt in Thüringen mit langer Tradition. Mittlerweile ist die fünfte Generation – meine Söhne – mit im Betrieb tätig“, erklärt Fritz Krebs, Leiter des Betriebs. „Erfahrung mit Autoscootern haben wir seit 1964. Mein Vater begann mit einem selbstgebauten Geschäft, welches ständig aktualisiert wurde“, fügt er an. „Nach der Wende nutzten wir die neuen Möglichkeiten und schafften uns den größten 2-Säulen-Automatik-Autoscooter in den neuen Bundesländern an.“ Ständig bringen die Schausteller ihre Scooter auf den neuesten Stand. Wir kommen seit 2004 nach Zerbst“, sagt er und freut sich auf ein Wiedersehen.

Eröffnet wird der Vergnügungspark zum Heimat- und Schützenfest am Freitagabend um 18 Uhr.

Ab dann kann jeden Tag bis zum 10. August mit den Karussells gefahren werden.