Wettbewerb Eichholzer stehen zum Sieg
Sie haben sich „ran gemacht“. Zwei Teams stellten sich an zwei Tagen einem MDR TV-Wettbewerb für Kirchengemeinden.
Zerbst/Eichholz l „Nein, vorbereiten konnte man sich nicht“, erzählte Elisabeth Wesenberg. Die 15-Jährige gehört zum Eichholzer Team. Als der Anruf vom Pfarrer kam, war sie gern bereit für ihr Dorf anzutreten. Sie ist die Jüngste von allen Teams, die bei dem „Mach dich ran“-Kirchenwettstreit antreten. Mit dem 74-jährigen Helmut Gabriel stellt die Mannschaft gleich noch den Ältesten unter allen Mitspielern. Die Eichholzer nahmen es mit den Vorgaben für eine generationsübergreifende Mannschaft eben ganz genau.
Am vergangenen Wochenende war Show-Time. Für die Kirchengemeinden geht es um bis zu 200 000 Euro Fördergeld für bauliche Maßnahmen an ihren Gebäuden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler und die jeweiligen Landeskirchen unterstützt nicht nur den Gewinner, sondern auch den Zweitplatzierten mit 125 000 Euro und den Dritten mit 75 000 Euro.
Am Sonnabend ging der Wettbewerb in Zerbst los. Den ersten Punkt holte Eichholz beim Strohballenrollen aus dem Schlossgarten zur Bartholomäikirche. Unterwegs mussten Apfelschorle und Senfpfannkuchen verspeist werden. Auch zwei Punkte aus Spiel zwei, einem Quiz, gingen an das Team von Pfarrer Albrecht Lindemann. In Eichholz sollte am Sonntag nach einer Andacht in der Kirche, die Sanierungsbedarf von einer halben Millionen hat, die Entscheidung fallen.
Für ein ordentliches Aufheizen der Spieler und Zuschauer sorgten die Trommler von El Ab Surdo. Als Spiel drei präsentierte Moderator Mario D. Richardt eine „Hol den Teufel“-Version von „Hau den Lucas“. Da hatten die Zerbster mit vier Männern am Start mehr Schlagkraft. Drei zu drei der Punktestand – ein Stechen musste her.
Wer steht am längsten auf einem Bein? Alsbald waren Dietrich Landmann, Kreis-oberpfarrer Jürgen Tobies, Uwe Kestler und Agnes Allmuth Griesbach wieder auf zwei Beinen. Bei den Eichholzern war es nur der Senior, der aufhören musste, die anderen vier – Lindemann, Maren Gabriel, Elisabeth Wesenberg und Matthias Bensch – standen wie eine Mauer. Die letzten Anstrengungen von Gunnar Hollenbach durchzuhalten, ließen ihn vor der Eicholzer Mauer tanzen ...
Trommelwirbel, Jubel, Freudentränen, Umarmungen bei den Gastgebern des zweiten Spieltages. „Mein Bein tut weh“, meinte Pfarrer Lindemann auf die Frage, wie sich der Sieg anfühlt, bevor ihn eine gewisse Euphorie überkam. „Ich habe mich auf einen Grashalm konzentriert und mir Geschichten im Kopf ausgedacht“, erzählte Elisabeth Wesenberg, wie sie das Einbeinstehen meisterte.
„Wer verliert schon gerne“, sagte Dietrich Landmann nach dem Spiel. Aber schließlich sei vorher klar gewesen, dass eine Mannschaft ausscheiden müsse. Bei den Aufgaben brauchte man auch ein bisschen Glück, meinte er und das ist eben unberechenbar.
Glückwünsche gab es vom Zerbster Bürgermeister Andreas Dittman, der sich das Spektakel natürlich angeschaut hatte: „Das war ein spannender Wettbewerb. Die Einheitsgemeinde Zerbst hat gewonnen.“ Gut gekämpft haben die Zerbster, so Dittmann. Das Preisgeld könnten beide Gemeinden gut gebrauchen.
Der Bürgermeister ließ sich nicht lumpen und verkündete, dass die Stadt einen Bus spendiert, der am Sonnabend, 19. September, nach Wittenberg fährt, damit Schlachtenbummler die Eichholzer unterstützen können, wenn sie dort in der nächsten Runde antreten, um die 75 000 Euro für den 3. Platz noch aufzustocken.