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Ausstellung Gedrucktes aus Jever in Zerbst

Einzigartige Lithografien und Radierungen zieren ab sofort die Flure des Zerbster Rathauses. Sie stammen aus Jever.

Von Daniela Apel 02.10.2015, 08:00

Zerbst l In die faszinierende Welt der vielfältigen Drucktechniken können die Besucher des Zerbster Rathauses ab sofort eintauchen. 37 ausgewählte Arbeiten von Mitgliedern der Lithografie- und Radierwerkstatt des Künstforums Jever zieren fortan die Flure.

„Wir sind eine Workshop-Gruppe, die sich wöchentlich einmal trifft“, erzählt Joachim Beck bei der gestrigen Ausstellungseröffnung. Gemeinsam mit Achim Bredin ist er als Vetreter der fünfköpfigen Truppe nach Zerbst gereist, um in die Exponate einzuführen. Mit spürbarer Faszination schildern die beiden, wie die Werke entstanden sind. Deutlich legen sie Wert auf die technische Komponente.

Joachim Beck beschreibt die Radierung, bei der es sich um ein Tiefdruckverfahren handelt. Er schildert, wie die Zeichnung direkt mit einer Radiernadel auf der Kupferplatte eingeritzt wird. Eine weitere Variante ist die Ätzradierung, bei der das Motiv in die zunächst aufgetragene weiche Schicht gekratzt und schließlich eine Ätzflüssigkeit aufgetragen wird. Auch auf die Aquatinta-Technik und die wunderschönen Effekte bei den ebenfalls möglichen Reliefdrucken geht er ein.

Unterdessen widmet sich Achim Bredin der Lithografie. Dieses Flachdruckverfahren basiert auf den chemischen Eigenschaften eines Kalksteins. Im 19. Jahrhundert sei es viel für Werbung genutzt worden. „Wir haben die Technik wieder kultiviert, bevor sie in der Versenkung verschwindet“, berichtet er.

„Es ist eine tolle Ausstellung“, findet Bürgermeister Andreas Dittmann und würdigt das Künstlerforum mit Blick auf die 25-jährigen Kontakte zwischen Zerbst und Jever als „einen der Aktivposten unserer Partnerschaft“. „Ich kann versichern, dass die Bilder jetzt an einem würdigen Platz hängen“, sagt der Vorsitzende des Künstlerforums Michael Schmitt.

„Ich hoffe, dass die Ausstellung von vielen Interessierten angenommen wird“, erklärt Andreas Dittmann. „Ich weiß auch, dass sie nicht sehr erpicht darauf sind, alle Werke wieder mitzunehmen. Vielleicht finden sich ja Liebhaber und Käufer“, bemerkt er lächelnd.

Bis zum Jahresende sind die eindrucksvollen Bilder der Jeveraner Künstler nun zu sehen. Im einzelnen handelt es sich um Arbeiten von Marianne Zwingelberg, Anke Onneken, Christel Jänke, Achim Bredin und Joachim Beck.