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Nutha Motorsportfreunde wirbeln Staub auf

Ein echtes Spektakel war das 1. Dirt Track-Rennen an der Nuthaschen Mühle. Auf zwei und vier Rädern ging es übers staubige Rennoval.

Von Petra Wiese 13.10.2015, 11:00

Nutha l Das 1. Dirt Track-Rennen an der Nuthaschen Mühle kann als Erfolg verbucht werden. Zufrieden war sowohl Axel Lambrecht, als auch Holger Markmann. Die beiden sind es, die nun nicht nur für die Grasbahnrennen im Mai, sondern auch für das Dirt Track-Racing in dieser Region stehen. Als „Ideengeber und Treiber“ bezeichnet Holger Markmann seinen Kompanion. Ihm selbst ist zu verdanken, dass die Wiese genutzt werden kann. Nicht die gleiche Wiese wie im Mai. Für das Flat Track-Oval wurde eine andere platt gemacht.

Beim Dirt Track Racing finden Rennen auf einer ovalen Bahn aus Sand oder Schmutz statt. Den Ursprung haben diese Rennen mit Autos in den Vereinigten Staaten von Amerika noch vor dem Ersten Weltkrieg. In den USA sind diese Rennen mit Hunderten von lokalen und regionalen Rennstrecken bis heute weit verbreitet.

Nutha dürfte sich inzwischen auch einen Namen als lokale Rennstrecke gemacht haben. Aber ohne das Helferteam und Unterstützung könnte eine solche Veranstaltung nicht auf die Beine gebracht werden. Holger Markmann dankt allen herzlich, angefangen von der eigenen und Lambrechts Familie, über Fritze Bohnenstengel, die Bewirtung durch den Heimatverein, die Landwirte Eberhard Bobbe aus Nutha und Sven Leps aus Güterglück, ein regionaler Energieversorger, den Streckensprecher David Böhlert aus Dessau, der den ganzen Tag im schwarzen Anzug dem Staub ausgesetzt, alles mit viel Enthusiasmus moderierte, die Motorsportfreunde aus Möckern, die als Rennleitung, Zeitnehmer und Koordinatoren den Überblick behielten, bis hin zu Zielflaggen-Girl Biggi.

Bis in den späten Nachmittag knatterten die Motoren. Am lautesten und am staubigsten ging es bei den „Hot rods“ zu. Fünf Starter gab es bei den Oldtimer-Autos. Das Spektakel in Nutha hatte sich herumgesprochen. „Wir haben die Jungs auf einem Treffen kennengelernt“, sagte einer der stolzen Besitzer eines der „Hot Rods“ – ein Ford Sedan von 1931. Seit zwei Jahren hat er den Wagen aus den USA. „Im Internet gefunden“, erklärte er. Das Besondere bei den Hot Rods: Alles unnötige Material, alles was Gewicht hat, wird abgebaut, wie zum Beispiel die Kotflügel. Stärkere Motoren werden eingebaut, um Leistung zu puschen. Die Nummer 16 offenbahrte einen 5,7 Liter Chevy-Motor. Jeder hat eben sein Hobby ... Von Nutha war der junge Mann aus Berlin-Brandenburg angetan. „Respekt, sowas auf die Beine zu stellen“, sagte er.

Ja, da gibt es vieles zu bedenken und beachten. Da es in erster Linie um den Spaß geht, fahren die Teilnehmer aber auch vernünftig. Vor dem Staub konnten die Zuschauer an der Strecke allerdings nicht geschützt werden, aber auch der gehört beim Dirt Track dazu. 73 Starter wurden gezählt. In acht verschiedenen Klassen ging es auf die Piste. Aus Finsterwalde, Berlin, Wolfenbüttel, Leipzig, Zerbster und dem Umland, Möckern und Dessau war die Fahrerschar angereist. Auch drei Kids wollten ihren Vorbildern in nichts nachstehen. Sogar 20 Starter fuhren bei den Oldtimer-Motorrädern bis 500 Kubik um die besten Zeiten. Bei der Siegerehrung nach den Finalläufen Mann gegen Mann durfte auch die Sektdusche nicht fehlen. (Sieger und Platzierte siehe Infokasten.)

Ausgelassen wurde am Abend gefeiert. Da heizten die Bands The Artcores aus Zerbst und Hörinfarkt aus Dessau den Fahrern, Angehörigen und anderen Rennsportfreunden bis in die Nacht musikalisch ein. Gastgeber Markmann, der sich die Rennen von hinter den Strohballen angeschaut hatte, sieht die nächste Auflage 2016: „Auch wenn das eine Menge Arbeit macht, der Spaß überwiegt deutlich.“