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Blutspende „Durchhalteorden“ für kleinen Piks

Kurt Bösecke spendete zum 100. Mal Blut.

Von Daniela Apel 19.11.2015, 06:00

Zerbst l „Ich möchte anderen Menschen helfen“, begründet Kurt Bösecke, weshalb er am Dienstagnachmittag zum nunmehr 100. Mal Blut spendet. „Jeder, der es gesundheitlich kann, sollte es tun“, erklärt der Zerbster, während er auf der Pritsche liegt und tüchtig den roten Saft aus seiner Vene pumpt. Denn niemand wisse, ob er nicht selbst einmal in eine Situation komme, in der er auf fremdes Blut angewiesen sei.

Der 63-Jährige spricht da aus Erfahrung. Er erzählt von einer größeren Operation, die seine Mutter einst hatte. „Da hat man mich angesprochen, ob ich nicht Blut spenden will“, erinnert er sich. Seither lässt er sich regelmäßig gut 500 Milliliter des unersetzlichen Lebenssaftes abnehmen. „Zu allen Terminen, die ich wahrnehmen kann, gehe ich“, sagt Kurt Bösecke. So können Männer maximal sechsmal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden – Frauen höchstens viermal, wobei ein Mindestabstand von acht Wochen zwischen jeder Blutspende liegen muss.

Für sein „hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Einsatzbereitschaft“ bekommt der 63-Jährige bei seiner Jubiläumsspende neben einer Urkunde und einem Präsentkorb von Peter Stoye einen „Durchhalteorden“ überreicht. So bezeichnet der Leiter der DRK-Geschäftsstelle in Zerbst die Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz, die er Kurt Bösecke überreicht.

Es ist ein Lichtblick an diesem trüben Herbsttag, der nur wenige Frauen und Männer in die Volksbank lockt. „Diesmal waren es nur 58 Spender“, liegt Enttäuschung in der Stimme von Peter Stoye. Der übliche Schnitt liege bei 80 bis 90, in der Spitze seien es sogar schon 120 gewesen. Erklären kann er sich die niedrige Anzahl nicht. Zumindest waren drei Erstspender darunter. „Wenn einer bei der Stange bleibt, wäre es schon schön“, bemerkt Stoye.