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Haushalt Freibad 37 000 Euro im Minus

Trotz guter Einnahmen muss die Stadt Zerbst für das Freibad in diesem Jahr noch einmal draufzahlen.

Von Arlette Krickau 04.12.2015, 10:00

Zerbst l Satte 51 000 Euro brachte das Erlebnisbad in diesem Sommer ein. Die Badegäste lösten gern ihre Karten, um sich im heißesten Sommer seit Jahren im kühlen Nass zu erfrischen. Die Einnahmen haben die Planzahl locker erfüllt. „Es war ein gutes Jahr“, so Jürgen Konratt, Geschäftsführer der Stadtwerke Zerbst.

Zu den 51 000 Euro gesellen sich 6300 Euro aus Miete und Verpachtung der Gastronomie auf dem Freibadgelände, rund 89 000 Euro Zuschuss hat die Stadt Zerbst dem Freibad bereits zukommen lassen und rund 1000 Euro kommen noch aus der Betriebskostenumlage dazu, so dass das Freibad rund 147 000 Euro unter „Einnahmen“ zur Finanzierung des Betriebes auf der Haben-Seite hat.

Doch die Ausgaben in diesem Jahr übersteigen diese Einnahmen. Um das Defizit von rund 37 000 Euro auszugleichen, ist eine „Nachzahlung“ nötig. Diese Summe muss im Nachtrag im Haushalt des laufenden Haushaltsjahres eingestellt werden.

Das Defizit resultiert daraus, „dass zur Aufrechterhaltung des Badebetriebes ein erheblicher Reparaturaufwand notwendig geworden war“, heißt es in den Erläuterungen der Beschlussvorlage. Allein die Instandsetzung des Schwimmbeckens kostete mehr als 42 000 Euro, die Kosten für allgemeine Reparaturen stiegen im Vergleich zum Vorjahr von 6000 Euro auf 12 000 Euro. Dazu kommt außerdem noch ein Defizit aus dem Vorjahr von etwa 6500 Euro.

Die Schwimmbeckenreparaturen sind ein bekanntes und jedes Jahr auftretendes Problem, weiß Jürgen Konratt, Geschäftsführer der Stadtwerke Zerbst, die das Freibad bewirtschaften. „Vor allem das Nichtschwimmerbecken hat immer wieder Nachbesserungs- und Reparaturbedarf. Oft müssen wir Frostschäden beheben“, gibt Konratt an.

Der Bau des Beckens entspricht nicht in allen Ausführungen den heutigen Möglichkeiten. Über andere Varianten wurde schon nachgedacht. „Aber da würde man ganz schnell bei einer Summe von rund 250 000 Euro landen“, weiß Konratt. Standardmäßig rechnet Konratt mit rund 10 000 bis 20 000 Euro pro Jahr mit Reparaturkosten nur im Fliesen- und Fugenbereich der Becken.

Zu diesen Schäden kommen noch die nicht planbaren Ausfälle, die einfach während des Betriebes passieren, erklärt Konratt weiter. Dazu gehören zum Beispiel Wasserpumpen. „Oder in diesem Jahr sind uns gleich beide Sprungbretter kaputt gegangen. Die Bretter waren seit den 90er Jahren in Betrieb. Jetzt mussten sie ausgetauscht werden. Reine Materialkosten: 5000 Euro ein Brett“, zählt er weiter auf.

Dass solche Kosten nicht wirklich planbar sind, weiß auch die Stadt. „Die 42 000 Euro waren nicht von vornherein veranschlagt, da es sich um eine nicht vorherzusehende, aber unabweisbare Instandsetzung handelte“, erklärt Antje Rohm, Stadtsprecherin.

Aber auf Grund von Erfahrungswerten will die Stadt ihren jährlich geplanten Freibad-Satz etwas aufstocken, gibt Stadtpressesprecherin Antje Rohm Auskunft. „Das ist jedoch auch Bestandteil der noch anstehenden Haushaltsberatungen.“ Vorher muss der Stadtrat bei seiner Sitzung aber über die Begleichung der Kosten abstimmen. Vorgeschlagen wird seitens der Stadt zur Deckung des Fehlbetrages Mittel aus dem Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer einzusetzen. Hier sei noch ein Plus zu verzeichnen.