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Ferienjob Zerbst Geld verdienen in den Ferien

Wer sich aber Geld für den Führerschein oder eine Reise verdienen möchte, geht jobben.

Von Sebastian Siebert 29.01.2016, 10:00

Zerbst l Marion Tuchel, Sprecherin der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg, erklärt im Interview, was bei Ferienjobs zu beachten ist.

Welche grundsätzlichen Bestimmungen müssen denn Schüler und Unternehmen, die Ferienjobs anbieten, eigentlich beachten?

Marion Tuchel: Kinderarbeit ist grundsätzlich verboten, deshalb dürfen Mädchen und Jungen unter 13 Jahren in ihren Ferien nicht jobben. Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren dürfen aufgrund einer Ausnahmeregelung im Jugendschutzgesetz hingegen leichte und geeignete Arbeiten verrichten. 13- und 14-Jährige können bis zu zwei Stunden pro Tag kleinere Jobs übernehmen, wie zum Beispiel Zeitungen austragen oder Nachhilfe geben. Die Eltern müssen hier zuvor ihre Zustimmung geben.

Jugendliche zwischen 15 und 17 dürfen bereits acht Stunden täglich, höchstens jedoch 40 Stunden die Woche arbeiten. Für unter 18-Jährige gilt dabei generell: Gefährliche Tätigkeiten sowie Akkord-, Wochenend- und Nachtarbeiten sind tabu. Mit der Volljährigkeit gelten die genannten Einschränkungen nicht mehr. Sie dürfen bis zu 50 Tage im Jahr oder sogar zwei Monate am Stück jobben. Alles, was zeitlich darüber hinausgeht, ist kein Ferienjob mehr.

Wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Für Jugendliche unter 18 Jahren gilt kein Mindestlohn. Hintergrund, so die Bundesarbeitsministerin, ist, dass sich Jugendliche nicht von dem möglichen Bruttomonatsgehalt von 1450 Euro bei einer 40-Stunden-Woche verleiten lassen, einen Job anzunehmen und auf eine Ausbildung zu verzichten. Das gilt allerdings nur für ungelernte Minderjährige. Ist eine Ausbildung absolviert, dann muss der Mindestlohn auch an Unter-18-Jährige ausgezahlt werden.

Und wo ist der Unterschied zu einem Praktikum? Macht sich ein Ferienjob im Lebenslauf gut für eine Bewerbung?

Ein Praktikum wird in der Regel nicht vergütet. Darin liegt sicherlich der Hauptunterschied. Allerdings ist ein Praktikum auch zur Intensivierung von theoretischen Kenntnisse gedacht. Das erleben wir zum Beispiel bei dem Ausbildungsberuf Erzieher. Die Ausbildung zum Erzieher ist eine schulische Ausbildung. Hier wird die Theorie auch in Praktikumsabschnitten intensiviert.

Bei einem Ferienjob geht es oftmals darum, das eigene Taschengeld aufzubessern. Allerdings darf man nicht ausschließen, dass sich das eine nicht mit dem anderen verbinden lässt. Warum soll man nicht auch einen Ferienjob ausüben, um gleichzeitig zu erfahren, ist das die Berufsrichtung, die ich nach der Schule erlernen möchte?

Wie viele solcher Jobs gibt es eigentlich und wohin kann man sich wenden, um einen solchen Nebenjob zu bekommen?

Oftmals werden Ferienjobs durch „Hören-Sagen“ vermittelt. Zudem haben Interessierte in den Firmen ihrer Eltern gute Chancen, einen Ferienjob zu beginnen. Aber auch Portale, wie www.jobboerse.arbeitsagentur.de bieten Jobs an.

Auch die „Ferientage in Unternehmen“, die in unserer Region einmalig in Anhalt-Bitterfeld sind, bieten die Möglichkeit von Ferienjobs. „Ferientage in Unternehmen ist eine Gemeinschaftsaktion zusammen mit der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH und uns als Arbeitsagentur. Dazu gibt es auch eine ansprechende Internetseite www.ferientage-in-unternehmen.de. Auch in 2016 wird es diese Aktionswoche wieder geben.