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Kulturfesstage Das Museum wird zur Galerie

Die Zerbster Kulturfesttage beginnen am Sonnabend. Die Vorbereitungen laufen besonders im Museum auf Hochtouren.

Von Sebastian Siebert 10.02.2016, 10:00

Zerbst l Das Museum hat seit Ende Januar seine Pforten geschlossen. Das ist auch notwendig, denn die 51. Kulturfesttage werden hier ihr Zentrum haben. Rund um die Ausstellung „Objet trouvé - Fundstücke“ von Bruno Griesel, Vertreter der Neuen Leipziger Schule, der grafische Arbeiten der vergangenen 25 Jahre zeigen wird, gestalten Museumsleiterin Agnes-Almuth Griesbach und Mitarbeiterin Irene Leps sowie die anderen Mitarbeiter des Museums die Wände für die Laienausstellung.

„Wir haben zunächst einmal Platz schaffen müssen“, erklärt die Leiterin bei einem kurzen Rundgang durch das Museum. Vitrinen mussten weichen, die Ausstellung zum 70. Jahrestag der Zerstörung Zerbsts musste abgebaut werden, um Platz für die Grafiken des Straguther Malers zu schaffen. Die Vernissage dafür ist am Freitag ab 19 Uhr.

„Dieses Mal mussten wir auch fast alles selbst aufbauen“, berichtet die Leiterin weiter. Denn schließlich falle die Vorbereitungszeit mitten in die Winterferien. „Das bedeutet, dass natürlich von den Schulen keiner da sein konnte.“ Dass alle am Donnerstag vor der Ausstellung ihre Werke aufbauen, „muss auch nicht sein“, fügte sie an.

Die gewohnte Ausstellungsordnung, bei der die Kunstwerke der Schulen an den angestammten Plätzen stehen, sei verändert worden. Das sei zum einen an der Zeit gewesen, finddet die Leiterin, zum anderen verlangten auch die Exponate nach Platz.

„Die Kinder der Schule am Heidetor haben beispielsweise einen Traumfänger gemacht, dem wir einen guten Platz geben wollten.“ Agnes-Almuth Griesbach zeigt nach oben. Dort, an der Decke des Gewölbeganges, hängt das Gebilde mit mehr als einem halben Meter Durchmesser, opulent geschmückt und ebenso ein Blick- wie ein Traumfänger. „So was muss man natürlich auch frei schwebend abhängen“, sagt sie.

An den Wänden hängen schon die Bilder des Zerbster Fotoclubs. „Auch noch nicht alle komplett, aber sie füllen sich“, erzählt sie weiter. Am Ende der Fotografie-Reihe werden in einer Vitrine alte Fotoapparate gezeigt. Bereitgestellt werden diese von den Mitgliedern des Fotoclubs. „Peter Bürkner vom Club wird in den nächsten Tagen noch die Beschilderung anbringen“, fügt sie hinzu. Fast an jedem Quadratmeter der Wände des Museums hängen nun schon Bilder. Mehr als zehn Kindergärten, Schulen, Clubs und Gruppen stellen ihre Bilder und Plastiken in der umfangreichen Ausstellung dem Publikum vor. Hinzu kommen zahlreiche Einzelaussteller, die Gesticktes, Getöpfertes, Geformtes und vor allem Gemaltes ausstellen.

Irene Leps, selbst Künstlerin, ordnet die Bilder an der Wand an. Keine leichte Aufgabe, wie sie sagt, denn: „Ich habe im vergangenen Jahr mehr als 200 Bilder gezählt, dieses Mal werde ich wieder zählen und denke, dass die Zahl größer ist“, sagt sie.

Die Bilder werden daher in der Petersburger Hängung angeordnet, wie die Museumsleiterin informiert. Das bedeute, dass die Bilder besonders dicht nebeneinander angeordnet werden. „Jeder, der ausstellen möchte, kann natürlich ausstellen“, sagt sie. Die Kunst der Leitung liege nun darin, alle Bilder so zu arrangieren, dass sich auch jeder Künstler wieder finde.

Angenommen werde alles, es werde auch keine Wertung vorgenommen. Jedoch maximal fünf Stücke werden angenommen – pro Künstler. „Da wir aber die Größe der Bilder nicht kennen, verlangen wir immer nach einer Rangfolge, falls nicht alle Bilder ausgestellt werden können.“ Zuviel tue auch den Bildern nicht gut, fügt Irene Leps an.

Neu geplant haben die Ausstellungsleiter dieses Mal ein Kulturfesttage-Preisrätsel. „Es wird Fragen zu den Bildern geben. Man muss sich die Ausstellung dafür schon genau ansehen“, so Griesbach. Es werde aber so gestaltet sein, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen Freude daran haben werden. Die Auflösung des Rätsels erfolgt am 13. März ab 14 Uhr im Museum.