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Aktivwerkstatt Gute Laune-Hühner machen die Runde

Strickbegeisterte Frauen setzten sich in der Aktivwerkstatt in Nutha zum Austausch an einen Tisch.

Von Petra Wiese 15.02.2016, 17:00

Nutha l Zwei rechts, zwei links, eine fallen lassen … nein, fallen gelassen wurden keine Maschen am Sonnabend, als in der Aktivwerkstatt im Nuthaer Kornmuseum „Stricken für den Winter“ angesagt war. Alle Frauen an der großen Tafel hatten ihr Material mitgebracht, angefangene Arbeiten oder Wolle und Nadeln, um etwas Neues zu beginnen. Da wurde eifrig los gelegt. „Mein Neffe wird noch einmal Papa“, erzählte Elke Landgraf. Ob Mädchen oder Junge strickte sie eine Babymütze in Blau und eine in Rot. Solche Mützen hatte sie auch schon für Puppen gestrickt, erzählte sie. Ein Strickmuster brauchte sie dafür nicht. Gegenüber in der Fensterreihe nahmen bei einer anderen Teilnehmerin Babysocken Gestalt an.

Birgit Herrmann vom Team des Kornmuseums hatte einige ihrer Arbeiten dabei. Die Stola in Grüntönen gefiel auch den anderen Frauen in der Runde besonders gut. Strümpfe, Topflappen oder Püppchen – wie geht das?, wie viele Maschen? Strickmuster machten die Runde und auch Bücher mit Anleitungen lagen auf dem Tisch. Was 1981 in der ersten Auflage des Strickbuches aus dem DDR-Verlag für die Frau geschrieben wurde, passt noch heute. Stricken ist eben zeitlos und liegt wieder voll im Trend.

An einem Poncho für ihre Enkelin arbeitete Inge Wolff. Die trage die Sachen gern und werde oft darauf angesprochen, erzählte sie. Umso mehr Spaß macht es zu stricken, wenn die Sachen auch ankommen. Ihr Mann hatte sie und ein weiteres Strickliesel aus Hohenlepte nach Nutha gefahren. Felix Wolff hatte in der Runde der strickenden Frauen Platz genommen und wartete geduldig auf den Kaffee und Kuchen, den es später noch geben sollte. Doch bis dahin wollten die Frauen noch einige Runden schaffen.

Eine Puppe nahm bei Jutta Tuchen aus Lindau Gestalt an. Ihre erste nach Anleitung aus einem neuen Buch, erklärte die handarbeitsbegeisterte Lindauerin. Wenn das Püppchen fertig ist, soll es wahrscheinlich die Enkelin bekommen. Der gestrickte Hase, den sie zum Vorzeigen dabei hatte, ist für eine Kollegin und deren Enkelkind bestimmt.

Strickpuppen machen derzeit die Runde. Auch Birgit Herrmann hatte schon welche gefertigt. Vor Heike Kauert lag ebenfalls ein hübsches Exemplar. Vier Puppen habe sie schon gemacht, so Heike Kauert. Die anderen drei haben ihre Enkeltöchter bekommen. Nun darf sie die Puppen immer mit Kleidung versorgen. Von der ältesten Enkelin (8 Jahre) bekommt sie richtige Bestellzettel und Entwürfe für die gewünschten Kleidungsstücke. Außerdem soll jetzt ein Puppenjunge hinzukommen. In Nutha wollte die Ladeburgerin das Bübchen beginnen. Ganz originell konnte Heike Kauerts Schwester Marion Elz aus Zerbst ein „Gute Laune-Huhn“ präsentieren. Die Anleitung hatte sie in der Zeitschrift „Landlust“ gefunden, verriet sie. Ob als einfache Deko oder Türstopper oder Dosenabdeckung – das putzige Hühnchen dürfte auch passend zum bevorstehenden Osterfest tatsächlich für gute Laune sorgen.

Wer es nicht ganz so kompliziert wollte, konnte sich die Socken ohne Ferse bei Inge Wolff abschauen oder einfach nur Topflappen, obwohl es auch da raffinierte Muster gibt, stricken. Oder eben auch nur häkeln, wie es Edeltraud Bewer tat. „Ich bin kein Strickliesel“, bekannte sie, „ich häkele lieber“. Auch vertrage sie die Wolle nicht auf der Haut. Sie wollte allerdings den Nachmittag in geselliger Runde im Kornmuseum verbringen. Und auch Sylvia Rothe, die Chefin vom Kornhausteam, hatte kein Strickzeug mitgebracht, dafür steuerte sie einen Kuchen zu der Veranstaltung bei.