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Zertifikat St. Trinitatis: Der „Grüne Hahn“ kräht

Die St. Trinitatisgemeinde will Energieressourcen sparen und Umweltschutz betreiben.

Von Katrin Wurm 24.02.2016, 10:00

Zerbst l Umweltschutz und Energiemanagement gehören eigentlich nicht zum kirchlichen Leben, oder? „Doch“, sagt der Pfarrer der St. Trinitatisgemeinde, Thomas Meyer. Deswegen hat sich der Gemeindekirchenrat von St. Trinitatis dafür ausgesprochen, Verantwortung zu übernehmen und sich als Kirchengemeinde vom „Grünen Hahn“ zertifizieren zu lassen. Der „Grüne Hahn“ ist ein Umweltmanagement für Kirchengemeinden, das als „Gebrauchsanweisung“ für Umweltfragen herangezogen wird. Mit der Petrusgemeinde in Dessau ist bereits eine Kirchengemeinde in Anhalt mit dem Siegel zertifiziert.

„Mit Hilfe dieses kirchlichen Umweltmanagements können wir in unserer Gemeinde Kosten durch Energieeinsparungen senken und dabei aktiven Umweltschutz betreiben“, erklärt Meyer. Aber das Siegel bedeute noch mehr: „Wir wollen Nachhaltigkeit in allen Facetten leben. Deshalb werden innerhalb der Zertifizierung auch kleinste, vermeintlich unbedeutende Dinge betrachtet, wie zum Beispiel, welches Toilettenpapier nehmen wir oder welchen Kaffee trinken wir?“ Denn es gehe neben der Einsparung der Energien auch darum, das Leben in der Gemeinde nachhaltiger zu gestalten.

Deshalb werden derzeit zwei Gemeindemitglieder, Matthias Krähe und Jürgen Lökes, zu Umweltauditoren ausgebildet. Am vergangenen Wochenende absolvierten die beiden ein Ausbildungswochenende in der Trinitatiskirche. Auch zukünftige Umweltauditoren aus Leipzig, Magdeburg, Berlin, Neustadt und Köln nahmen an der Weiterbildungsveranstaltung in Zerbst teil, die allerdings nur ein Teil der Ausbildung ist. „Im Juni geht die Ausbildung in eine weitere Runde“, erklärt Thomas Meyer.

Bis dahin müsse die Gemeinde einige Hausaufgaben erledigen. Unter anderem steht der Erstellung eines Bestandsberichtes an. Innerhalb dieser Bestandsaufnahme werden die Bereiche Stromverbrauch, Heizung, Wasser und Gebäudemanagement betrachtet. Hier kommen Stärken und Schwächen zutage, die die Grundlage für die Entwicklung des Umweltprogramms der Kirchengemeinde darstellen. Aus den so ermittelten Werten wird ein Programm entwickelt, das Ziele formuliert, Maßnahmen einleitet und Abläufe dokumentiert, um eine Verbesserung des Umweltschutzes zu erreichen. Der Aufbau eines Umweltmanagementsystems, in dem die Verantwortlichkeiten für die Durchführung der Maßnahmen, regelmäßige Erfolgskontrollen und die Weiterentwicklung des Umweltschutzes geregelt sind, schließt sich an.