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HandwerkEinblicke in die Töpferkunst

Töpfern will gelernt sein. Das traditionelle Handwerk beherrscht Detlef Leps in Kämeritz.

Von Christian Jäger 15.03.2016, 11:00

Kämeritz l Seit etwa 20 000 Jahren bringen Menschen Ton beziehungsweise Lehm in Formen, um daraus einen Nutzen zu ziehen. Ob Tassen, Gefäße oder etwa Figuren, das Handwerk des Töpfers ist äußerst geschichtsträchtig. Jemand, der dieses Handwerk beherrscht, ist Detlef Leps von der Töpferei „elb auen blau“ in Kämeritz. Diese öffnete Interessierten sowohl am Sonnabend als auch Sonntag die Türen und gewährte Einblicke im Rahmen des bundesweiten Projektes „Tag der offenen Töpferei“.

Detlef Leps führte durch sein gemütliches Atelier, das überall mit seinen Werken bestückt ist. Sei es zum Ausstellen oder zum Aushärten oder beim Warten darauf, in den Ofen zu kommen. Wer auf handgemachte Kunst steht, kam bereits bei diesem Anblick auf seine Kosten.

Und Schaulustige kamen zahlreich, um den Tag der offenen Tür wahrzunehmen. „Wir waren sehr zufrieden“, sagte Leps. Vor allem am Sonntag wurde es noch einmal richtig voll. „Die Werkstatt war teilweise dicht gedrängt. Davon waren die Leute wahrscheinlich selbst überrascht.“ Viele hatten den Ausflug gleich mit den Landtagswahlen verbunden oder wollten dem doch eher grauen Wetter mit einem schönen Ausflug trotzen. Während einige Interessierte das erste Mal das Kämeritzer Atelier besuchten, kamen auch einige alte Bekannte, die einfach nur gucken wollten, was es so Neues gibt.

Zwei Nachteile hatte das Gedränge allerdings. Zum einen sei der Erstkontakt so schwieriger. Zum anderen trauten sich viele Besucher nicht an die Drehscheibe, um sich selbst mal zu probieren. „Einige Erwachsene haben sich davor gescheut, sich zu blamieren“, vermutete Leps. Einen Grund dafür gab es allerdings nicht. Kinder nutzten hingegen das Angebot. Auch „der Meister“ persönlich musste seine Geschicke häufig unter Beweis stellen. „Einige hatten quasi gefordert, dass ich vordrehe.“ Aber auch das gehört natürlich zu einem Tag der offenen Tür dazu. Die Besucher sahen dabei, dass es gar nicht so einfach ist, hochwertige Produkte anzufertigen.

Natürlich spielte auch der Verkauf eine Rolle. Das bundesweite Projekt, das zum elften Mal stattfand, wurde bewusst in diese Zeit gelegt. Das lukrative Weihnachtsgeschäft liegt eine Weile zurück, die Folgemonate waren eher mau. Doch nun steht Ostern vor der Tür und auch die Saison verschiedener Märkte beginnt nun bald wieder.