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Tag der offenen Tür Neue Spinde braucht die Wehr

In jedem Jahr laden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Zerbst zu einem Tag der offenen Tür ein.

Von Sebastian Siebert 05.09.2016, 11:00

Zerbst l Es ist ein Teil ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Die trägt insgesamt Früchte. Die Wehr wächst - entgegen jedem Trend. Eine neue Reihe Spinde habe er bei der Stadt bestellt, erzählt Ortswehrleiter Steffen Schneider. „Unsere sind nämlich alle belegt“, fügt er an und sagt, dass er zwei weitere Interessenten für die Truppe hat. Die hat mittlerweile 48 Mitglieder. Hinzu kommen 23 Jugendliche und vier Mitglieder in der Kinderabteilung unter zehn Jahren.

Seit Jahren laden die Kameraden einmal im Jahr die Zerbster zu sich ein, um ihnen ein Blick hinter die Kulissen zu gewähren und um einen schönen Tag zu verbringen. Am Sonnabend hatten sie erneut dazu eingeladen. Sie haben das Zielspritzspiel aufgebaut, es gab eine Hüpfburg und Kinderschminken sowie Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto. Die Mitglieder der Kinder- und der Jugendfeuerwehr zeigten, was sie schon können. „Die Jugendlichen stellten auch nach, wie es ist, wenn der Piper losgeht“, so Schneider. Sie lagen im Bett, waren bei Hausarbeiten oder auf der Arbeit. „Und wir zeigten auch, was passiert, wenn keiner aus diesen Situationen losrennt. Dann bleibt nämlich das Feuer brennen“, sagte er. Das brannte tatsächlich in einem Feuerkorb. „Ich glaube die Zuschauer haben gemerkt, was wir zeigen wollten“, sagte er. Denn es habe eine Raunen gegeben. Schlussendlich löschte der Nachwuchs dann das Feuer. „Gottseidank ist es bei uns nicht so, dass die Arbeitgeber den Kameraden verwehren, zum Einsatz zu fahren“, so Schneider.

Aber er warb auch um Verständnis. „Stellen Sie sich vor, sie wollen ihr Auto zum vereinbarten Zeitpunkt aus der Werkstatt abholen. Das ist aber noch nicht fertig, weil der Mechaniker zum Einsatz musste“, gab er ein Beispiel. „Wie reagieren sie da?“

Der Tag der offenen Tür wird bei der Zerbster Ortswehr so auch für ein breites Verständnis für ihre Arbeit genutzt. Und es ist nur ein Teil der Öffentlichkeitsarbeit. „Wir sind natürlich auf vielen Festen präsent, fahren auch mal zu einer Feuerübung in die Kita“, erzählt er. „Wir betreiben eine Webseite und berichten über Facebook von unseren Einsätzen“, sagt er weiter. Er selbst und Sebastian Fonfara betreiben die Facebook-Seite.

Letzterer konnte berichten: „Mit unseren Posts erreichen wir nicht selten zwischen 20 000 und 30 000 Menschen.“ Eine Feuerwehr aus den USA hat ihnen darüber schon Grüße übermittelt. Ob es an der Webpräsenz liegt oder an Aktionen wie dem Tag der offenen Tür, dass die Wehr Zuspruch hat, könne er nicht sagen. „Wir werden aber sowohl das eine als auch das andere weiter betreiben“, so Schneider. Dazu zählt auch das traditionelle Bierkastenstemmen beim Tag der offenen Tür. Das gewann die Mannschaft der Feuerwehr I. Sie stellte mit 52 Kisten den jahrealten Rekord der Zerbster Karnevalisten ein.