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Statisik Mehr Unfälle als in den Vorjahren

Mehr Unfälle, mehr Verkehrstote und mehr Verletzte: Das ist die Bilanz der Verkehrsstatistik, die auch in Zerbst greift, für 2016.

Von Katrin Wurm 14.03.2017, 06:00

Zerbst l Auf den Straßen im Bereich der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost – dazu gehören auch die Zerbster Straßen – hat es 2016 so oft gekracht, wie in den letzten fünf Jahren nicht. Insgesamt 13 242 Unfälle wurden aufgenommen, 666 mehr als noch im Jahr zuvor, geht aus der polizeilichen Unfallstatistik der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost hervor.

In allen von der Polizeidirektion erfassten Positionen gebe es demnach einen Anstieg: Mehr Unfälle, mehr dabei getötete Personen, mehr Schwer- und Leichtverletzte.

2016 sind bei Verkehrsunfällen 34 Menschen ums Leben gekommen. Das sind zwei mehr als im Vorjahr. Es wurden auch mehr Menschen bei Unfällen verletzt. „Konnte im Jahr 2015 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden gegenüber 2014 gesenkt werden, so ist im Jahr 2016 ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Die benannten Verkehrsunfälle stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,08 Prozent. Insgesamt wurden 1408 Personen (Vorjahr 1393 Personen) verletzt“, erklärt Polizeihauptkommissar Heiko Mosch, Leiter des Stabsbereiches Verkehr.

Bei den Unfallursachen gebe es seit Jahren kaum eine Veränderung, heißt es in der Unfallstatistik. „Nach wie vor ist etwa jeder fünfte Unfall ein Wildunfall“, so Mosch. „Somit bleiben Wildunfälle die Unfallursache Nummer eins. Weiterhin gelten das Wenden und Rückwärtsfahren, das Nichtbeachten des Sicherheitsabstandes und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sowie die Missachtung der Vorfahrt als hauptunfallursächlich“, fügt der Polizeihauptkommissar an.

Interessant sei auch die Entwicklung in der Altersstruktur. Heiko Mosch erklärt die Auffälligkeiten: „Betrachtet man die Altersstruktur über einen Zeitraum von fünf Jahren, wird ersichtlich, dass es die so genannte ‚Risikogruppe der jungen Fahranfänger‘ nicht mehr so deutlich in den Vordergrund tritt. Deutlich stärker fallen jedoch die Senioren im Straßenverkehr auf. Der demographische Wandel schlägt sich somit auch im Verkehrsunfallgeschehen nieder.“

Waren 2012 noch 581 Unfallverursacher 75 und älter, waren es 2016 schon 936.

Erfreuliches kann Heiko Mosch aber auch berichten: „Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es erstmalig gelungen, das Jahr ohne einem Verkehrstoten im Alter von 15 bis unter 25 Jahren abzuschließen.“ Einem Anstieg der Leichtverletzen (plus 5,07 Prozent) in dieser Altersgruppe stehe ein Rückgang bei den schwer verletzten Personen im Vergleich zum Vorjahr (minus 20,48 Prozent) gegenüber.

„Insgesamt konnten 849 Fahrzeugführer festgestellt werden, die unter Alkohol-Einwirkung am Straßenverkehr teilnahmen“, berichtet Mosch. 189 unter Alkoholeinfluss stehende Fahrzeugführer verursachten einen Verkehrsunfall. „Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinwirkung stagniert seit 2014“, erklärt Heiko Mosch. Die Zahl der unter Drogen stehenden Verkehrsteilnehmer, stieg 2016 auf 269 (Vorjahr 215). Jedoch sank die Zahl derer, die einen Verkehrsunfall verursachten von 18 auf 13.

Übrigens: Der Tag mit dem höchsten Unfallaufkommen war der 2. September 2016. An diesem Tag ereigneten sich 70 Unfälle, wobei neun Personen verletzt wurden. Es war wolkig bis zum Teil stark bewölkt bei durchschnittlich 25 Grad Celsius. Dem gegenüber steht der 21. Februar 2016, ein verregneter Tag mit elf Grad. „An diesem Tag wurden lediglich fünf Unfälle registriert und eine Person verletzt. Dieser Tiefstwert könnte dem geringen Verkehrsaufkommen an einem Sonntag zugeschrieben werden“, so Heiko Mosch.