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Altkleidercontainer Illegale Müllentsorgung ist Dauerproblem

In Zerbst gibt es ein Dauerproblem mit der illegalen Müllentsorgung. Um und in Altkleidercontainern sammelt sich der Müll.

Von Daniela Apel 26.09.2020, 01:01

Zerbst l Berge von Müll lagen bis vor Kurzem noch rund um die beiden Altkleidercontainer in der Kastanienallee. „Mit jedem Windzug fliegt etwas auf unser Grundstück“, ärgerte sich Sandra Dröge. Sie wandte sich deshalb an das Zerbster Ordnungsamt, das wiederum darauf verwies, dass sich die von einer Firma aufgestellten Sammelbehälter auf einem Privatgrundstück befinden. Sprich, die Stadt ist nicht unmittelbar zuständig.

Im Rahmen der von Junger Union, DLRG und Tanzclub organisierten Aufräumaktion anlässlich des World Cleanup Days entschloss sich der CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Krause spontan, zusammen mit seinen Parteifreunden – dem Bundestagsabgeordneten Kees de Vries und dem Stadtverbandsvorsitzenden Marian Konratt – zumindest den angehäuften Müll zu entsorgen. Mit der enormen Menge hatten sie allerdings nicht gerechnet.

Auf Volksstimme-Nachfrage hat inzwischen ebenfalls die FWS Gmbh reagiert, die die zwei Altkleidercontainer aufgestellt hat. Diese werden „in der Regel bedarfsgerecht geleert, zuletzt Anfang September“, erklärte Ramona Diercksen, zuständig für Vertragswesen bei dem Unternehmen mit Sitz in Bremen. Eine erneute Leerung werde umgehend veranlasst, sagte sie zu. Das ist mittlerweile geschehen. Zugleich wurden die beiden Sammelbehälter in Absprache mit dem Stellplatzgeber umgestellt und befinden sich nun unmittelbar am Einkaufsmarkt, „so dass die Anonymität des Standortes weicht“, begründete Ramona Diercksen. Die bisherige Stellfläche wurde derweil grundlegend beräumt.

„Allgemein stellt die illegale Müllentsorgung, bei der es sich übrigens um eine Ordnungswidrigkeit handelt, an den Containerstandorten ein großes Problem dar, das mit der Corona-Pandemie noch stärker zugenommen hat“, schilderte sie. Der Müll werde zudem nicht nur neben die Behälter gestellt, sondern lande ebenfalls darin, was ganze Containerinhalte unbrauchbar machen könne. „Dieser Müll muss entsorgt werden, was nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv ist, und die Erlöse auch für karitative Verbände schmälert“, gab Ramona Diercksen zu bedenken.

Deshalb bittet sie die Bürger, wirklich nur saubere tragfähige Kleidung und Schuhe in die Sammelbehälter zu werfen. Zugleich appelliert sie, keine Säcke neben volle Altkleidercontainer zu stellen, sondern nach Möglichkeit zu Hause lagern. Denn: „Werden die Säcke neben die Container gestellt, sind sie der Witterung und Plünderung ausgesetzt und die Kleidung wird unbrauchbar und muss kostenpflichtig entsorgt werden.“

Und – so drückte es Kees de Vries aus – das eigene Gewissen schalte sich leichter aus, wenn bereits Müll irgendwo liege, weiteren dazu zu stellen.