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Ausbau Neue Gestalt für Lusoer Straße in Zerbst

Die Lusoer Straße in Zerbst wird grundhaft ausgebaut. Am 1. September 2017 soll die Maßnahme beginnen, die bis zum Herbst 2018 andauern wird.

Von Daniela Apel 06.04.2017, 08:00

Zerbst l „Der Ausbau der Lusoer Straße begleitet uns schon lange“, blickt Heike Krüger zurück. Bereits 2006 habe es die erste Planung gegeben, erinnert die Leiterin des Zerbster Bau- und Liegenschaftsamtes. Ein stetiger Kampf um Fördermittel folgte. Nun endlich seien diese für den städtischen Anteil der umfangreichen Investition bewilligt, führt sie am Dienstagabend im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss aus, als die angedachte Maßnahme vorgestellt wird.

„Der Ausbau findet auf einer Länge von 476 Metern statt“, informiert Lutz Voßfeldt vom beauftragten Ingenieurbüro Wasser und Umwelt aus Zerbst. Durchgängig sieben Meter breit werde die Fahrbahn – momentan schwankt die Breite der einem Flickenteppich gleichenden Straße zwischen 7,20 und 9,50 Meter. Vom Frauentorplatz in Richtung B 184 soll ein Radfahrstreifen analog der Kastanienallee auf dem Bitumen markiert werden.

„Da ist relativ viel Verkehr“, äußert Holger Behnke (CDU) Bedenken und spricht sich stattdessen für einen kombinierten Geh- und Radweg aus. Wie Heike Krüger darlegt, wird mit dem Radfahrstreifen auf der Straße eine Empfehlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs aufgegriffen. „Die Radfahrer werden so besser wahrgenommen“, erklärt sie.

Wie Lutz Voßfeldt erläutert, wird der jetzige bereits befestigte Gehweg komplett erneut. Künftig wird sich jener direkt an die Fahrbahn anschmiegen, von der er mit einem Hochbord abgetrennt wird. Vor den dann mit Betonpflastersteinen gepflasterten Zufahrten zu den Grundstücken wird das Bord abgesenkt. Dem Gehweg auf der südlichen Seite schließt sich eine Grünfläche an, auf der die Ersatzpflanzungen realisiert werden.

„Wir haben in der Lusoer Straße einen umfangreichen Baumbestand. Lutz Voßfeldt berichtet von 47 Bäumen, die allesamt gefällt werden. „Bis auf drei sind diese in ihrer Standfestigkeit gefährdet“, begründet er. Neue Bäume werden in den erwähnten Grünstreifen eingesetzt, der die Straße von den Privatflächen abgrenzt. Dorthin sollen ebenfalls die Laternen versetzt werden.

Inwiefern entlang der Mauer des Frauentorfriedhofs der Gehweg gestaltet wird, ist bislang offen. „Wir warten noch ein Baugutachten ab“, erklärt Voßfeldt. Nach Aussagen eines anwesenden Bürgers, der eine so genannte Bogenstelle auf dem Friedhof besitzt, verfügt die Mauer über eine Stärke von 24 bis 50 Zentimetern und geht nur etwa einen halben Meter tief in die Erde.

Eine weitere Herausforderung bei der Maßnahme sind die „umfangreichen Medien“, die unter der Fahrbahn liegen. „Das macht es kompliziert“, gesteht Voßfeldt. Wie er ausführt, wird das Problem der fehlenden Entwässerung gelöst und ein Regenwasserkanal verlegt. Zugleich sollen die Tiefbauarbeiten genutzt werden, um den vorhandenen Schmutzwasserkanal zu sanieren – inklusive der Erneuerung der 40 Hausanschlüsse. Zudem soll die Gasleitung auf einer Länge von 200 Metern instandgesetzt werden. „Darüber hinaus werden Lehrrohre für die Stromversorgung und für Breitband mit verlegt“, ergänzt der Planer.

Er geht ebenfalls auf die Parkplätze ein, die geschaffen werden sollen. 13 Stellplätze sind gegenüber der Bebauung im westlichen Teil der Lusoer Straße vorgesehen, drei weitere Parkplätze oberhalb der Ampelkreuzung am Frauentorplatz. Zusätzlich könnte das halbseitige Parken auf dem Gehweg entlang des Friedhofs ausgeschildert werden, bemerkt Voßfeldt.

Mitgestaltet werden soll die Zufahrt zum Einkaufszentrum, wo sich nach Regenfällen regelmäßig eine riesige Pfütze bildet. „Es gibt die Überlegung, die Insel dort wegzunehmen“, so der Planer.

Inwiefern der Fauentorplatz höhenmäßig angepasst wird, möchte Helmut Seidler (FFZ) wissen. Aus städtebaulicher Sicht gehört das Areal seiner Meinung nach mit in die Betrachtung hinein. „Ich finde es schöner, wenn man komplexer denkt“, formuliert er. Mit der dortigen Zufahrt werde die Anbindung zur Lusoer Straße hergestellt, entgegnet Voßfeldt.

Als Baubeginn gibt der Planer den 1. September an, wobei sich die Maßnahme über ein Jahr erstrecken wird. Die geschätzten Gesamtkosten – ohne den Schmutzwasserkanal – beziffert er auf 809.500 Euro.

Heute Abend findet ab 18 Uhr im Saal des Zerbster Rathauses eine Bürgerversammlung zum Ausbau der Lusoer Straße statt, an dessen Finanzierung die Anlieger beteiligt werden.