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Ausstellung Zerbster Postgebäude wird 120 Jahre

Das Zerbster Postgebäude wird im September 120 Jahre alt. Simone Rose und Sylvia Thiem würden den Geburtstag mit einer Ausstellung.

Von Nadin Hänsch 31.08.2017, 02:00

Zerbst l Das Postgebäude in Zerbst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Am Mittwoch, 27. September, steht der 120. Geburtstag an. „Wir Postsenioren haben uns dazu im Vorfeld überlegt, wie wir diesen besonderen Geburtstag des Postamtes gestalten können“, sagt Irmgard Mohs. Die Zerbsterin hat schon seit vielen Jahren den Vorsitz der Seniorenrunde inne.

Das 1897 im Stil des Historismus errichtete Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. „Die Deutsche Post und die Postbank befinden sich noch im ehemaligen Postgebäude“, sagt die Postseniorin. Das sei keine Selbstverständlichkeit mehr.

„Wir Zerbster Bürger können stolz darauf sein, unsere Postgeschäfte in diesem herrlichen Bauwerk erledigen zu dürfen“, findet Irmgard Mohs. Und um eben diesen Fakt mehr ins Bewusstsein der Zerbster zu rücken, entstand die Idee zum 120. Geburtstag eine Ausstellung in den Fluren des Zerbster Rathauses auf die Beine zu stellen.

Dafür gewann die Seniorin die beiden Künstlerinnen Simone Rose und Sylvia Thiem, die Mitarbeiterinnen der Zerbster Post sind. Mit einer Vernissage solle das 120-jährige Bestehen des Gebäudes gewürdigt werden, sagt Irmgard Mohs.

Am Mittwoch, 13. September, um 16 Uhr wird die Ausstellung „Landschaft und Stillleben“ im Rathaus eröffnet, die darüber hinaus für vier Wochen zu besichtigen sein wird. Die Gäste erwarten Bleistiftzeichnungen, Federzeichnungen, Aquarelle, Acryl- und Ölbilder sowie Ölkreidezeichnungen. Als Besonderheit stellt Simone Rose auch einen Druck mit Briefmarken aus, auf dem ihre Bilder in Miniaturansicht abgebildet sind.

„Seit meiner frühen Kindheit fand ich schon Gefallen an der Malerei“, sagt Simone Rose. „Infolge meines körperlich schweren Berufes, sind ab und zu kleine Auszeiten notwendig.“ Bis heute sei sie bei diesem schönen Hobby geblieben. Seit 1989 arbeitet die gebürtige Wittenbergerin als Zustellerin bei der Post. „Ich hätte früher nie gedacht, meine Bilder einmal in Briefmarkenform zu verschicken“, spricht Simone Rose über ihre Idee. „Es ist lustig, diese als Superminiatur sehen zu können. So hab ich meinen ersterlernten Beruf – Facharbeiterin in der Drucktechnik – durch mein Hobby mit meinem jetzigen Beruf bei der Post verbunden.“

Sylvia Thiem entdeckte ihre Leidenschaft fürs Malen beim Bügeln. „Ich habe dabei gerne im Fernsehen „Bob Ross – die Freude am Zeichnen“ gesehen, und so hab ich mich mit der Zeit ausprobiert und Zeichenkurse belegt.“ Seit 1986 ist die Zerbsterin bei der Post tätig.

Die Liebe zum Beruf und die Leidenschaft zu Malen verbindet beide Frauen, die am 13. September zu einer interessanten Ausstellung einladen und darauf aufmerksam machen wollen, wie wichtig es ist, dass das Postgebäude erhalten bleibt.

„Die Fassaden an Vorder- und Hintergebäude müssten unbedingt gemacht werden“, wünscht sich Irmgard Mohs. Es sei sehr zu hoffen, dass das Postgebäude weiter seine Pflicht erfüllen dürfe. „Auch die alten Postler, die Zerbster Postsenioren, die dort meist Jahrzehnte gearbeitet haben, freuen sich über ihr Postgebäude. Zerbst ist ihre Heimatstadt und sie fühlen sich noch immer im 120 Jahre alten Haus zu Hause“, sagt die Postsenioren.