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Backhaus Badewitz Handwerk mit Herz und Seele

Mitglieder des Vereins "Backhaus Stra-Bad 2012" haben zahlreichen Gästen Frischgebackenes geboten.

Von Petra Wiese 02.05.2018, 15:00

Badewitz l Bei herrlichem Wetter ließ es sich verweilen an den Tischen vor dem Badewitzer Backhaus. Ob süß oder herzhaft, gab es allerhand Köstlichkeiten aus dem Backofen. Schon vor 11 Uhr standen die ersten Gäste vor der Tür. Als gegen 16 Uhr der Ansturm vorbei war und nur noch Reste von Kuchen und einige Brote übrig waren, gönnten sich die Mitglieder des Backofenvereins „Stra-Bad 2012“ an der Seitentür eine Pause.

Ihr Einsatz hatte eigentlich schon am Mittwoch begonnen. Da ging es los mit dem Anheizen des Backofens, ein bisschen mehr am Donnerstag und am Freitag dann nochmal richtig. „Mit viel Gefühl“, so Roland Proschwitz, der mit Lars Hiege und Rainer Erxleben das Anheizen übernommen hatte.

Am Sonnabend wurde dann die richtige Backtemperatur zwischen 280 bis 290 Grad erreicht. Zu elft waren die Vereinsmitglieder an dem Tag in Gange. Fünf große Bleche Kuchen, ein Blech Speckkuchen sowie 90 Misch- und Zwiebelbrote wurden gebacken. Nicht eingeplant war, dass die Knetmaschine mittendrin den Geist aufgab.

Zum Mittag wurden außerdem 30 Haxe ausgereicht. Nebenbei brutzelten Steaks und Würstchen auf dem Grill, aus dem frischen Brot wurden Fettbemmen geschmiert.

Angebrannt ist nichts. Die Hobbybäcker haben den Ofen im Griff. Das war nicht immer so, erinnerte sich Lars Hiege, der Vereinsvorsitzende. In der Vergangenheit gab es Misserfolge. Aber aus den Erfahrungen hat man gelernt.

Seit 2012 wird in Badewitz wieder gebacken. Davor war 1968 das letzte Mal. Dann blieb der Ofen für lange Zeit aus. Wie alt das gute Stück mit dem flachen Brennraum ist, weiß niemand so genau. Eine Dorfchronik gibt es nicht.

„Wir gehen vorsichtig mit dem alten Ofen um“, versicherte die Mannschaft um Lars Hiege. Das ist auch notwendig, denn die ersten Steine sind schon abgefallen. „Der Ofen muss dringend restauriert werden“, erklärte Lars Hiege. Dazu fehlen dem kleinen Verein, der derzeit 22 Mitglieder zählt, jedoch die finanziellen Mittel. Sponsoren sind gesucht, die das Projekt unterstützen wollen.

Eine Alternative wäre ein neuer Ofen. „Das wollen wir nicht. Wir wollen ja den alten erhalten“, so der Vereinsvorsitzende. Nicht nur um den Ofen kümmert sich der Verein, sondern um das Backhaus insgesamt. Mit viel Eigenleistung wurde es auf Vordermann gebracht. Zuletzt wurde im Backraum eine Ecke gefliest, wo noch ein Waschbecken installiert werden soll. Einen neuen Dachkasten soll das Gebäude im nächsten Jahr bekommen. Die Kosten will die Ortschaft übernehmen.

Nach dem erfolgreichen Backofentag war am Sonntag für die Vereinsmitglieder natürlich noch Aufräumen am Backhaus angesagt. Anfang Juni soll der Ofen schon das nächste Mal wieder angeheizt werden. Da wollen die Straguther und Badewitzer für ein Hoffest in Deetz backen.