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Bauarbeiten Jüdenstraße wird erweitert

Die Bauarbeiten an der Jüdenstraße haben begonnen. Noch in diesem Jahr soll der jetzige, zweite Bauabschnitt beendet werden.

Von Sebastian Siebert 08.11.2016, 05:00

Zerbst l Ulrike Fuhrmann blick in das Loch, dass sich hinter der Absperrung am Wendekreis der Jüdenstraße entwickelt. Mitarbeiter der Zerbster Firma Zetieba heben es aus, unten steht Tiefbauer Peter Schmidt und verrichtet die filigranen Arbeiten, für welche der Bagger zu grob ist.

Die Hallenser Archäologin macht sich Notizen. „Ich bin baubegleitend dabei“, erklärt sie. Sollten die Bauarbeiter auf etwas stoßen, nimmt sie es auf, notiert und kartographiert es. Bislang sei aber nichts ungewöhnliches gefunden worden. Mauerreste, die neuzeitlich aussehen, sagt Fuhrmann. Zudem haben die Arbeiten ja auch gerade erst begonnen. Es handelt sich um den zweiten Bauabschnitt des Ausbaus der Zerbster Jüdenstaße. Dort entsteht vom jetzigen Kreisel ein weitere Fortsatz der Straße, der mit einem Wendehammer versehen werden soll. Die entstehende Sackgasse ist rund 90 Meter lang, der einseitige Wendehammer reicht für dreiachsige Müllfahrzeuge. Die Fahrbahnbreite beträgt 4,50 Meter, alles wird mit einer Asphaltdecke überzogen. Beim ersten Bauabschnitt im vergangenen Jahr haben Funde auf eine mehr als 3000 Jahre alte Siedlung hingewiesen. Auch ein Straße aus dem Mittelalter ist entdeckt worden, die noch bis zum Zweiten Weltkrieg existierte, ehe nach dem 16. April 1945 die Spuren verschwanden.

Das Bauprojekt habe eigentlich früher starten sollen,der Baustart ist anfangs für den 4. Oktober geplant. Jedoch fehlt die Kampfmittelfreigabe, ist dem Bericht des Bürgermeisters von der Stadtratssitzung vom 26. Oktober zu entnehmen.

Nach einmonatiger Verzögerung wird nun also an der Straße gebaut.

122 000 Euro sind die als Gesamtkosten für die zweite Bauphase kalkuliert, die noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Das ist vor allem vom Wetter abhängig. Die Entwässerung erfolgt über einen Regenwasserkanal, der an den während der ersten Bauphase verlegten Kanal angeschlossen wird. Drei Straßenlaternen sollen den Abschnitt bei Dunkelheit beleuchten.

Am 29. September im vergangenen Jahr ist der erste Bauabschnitt beendet. Feierlich gibt Bürgermeister Andreas Dittmann die Straße frei, zahlreiche Bürger wohnen dem Ereignis bei.

Mehr als sieben Monate sind seit Baubeginn vergangen, wobei auch gleich Wasser- und Abwasserleitungen verlegt werden. Gehwege und Straßenbeleuchtungen sind ebenfalls neu. Rund 523 000 Euro fließen in die Maßnahme.

Damals sagt Bürgermeister Andreas Dittmann, es sei viel diskutiert worden, wie sinnvoll das sei, zuerst die Straße und dann das Areal zu bebauen. „Auch, warum die Garagen weichen müssen, wenn doch eh noch kein Investor da sei“, erzählt er weiter.

Doch was nun erreicht wurde, habe eben auch einen Vorlauf gebraucht, betont der Zerbster Bürgermeister bei der Freigabe der Straße. Es brauche eben eine Fläche, um einen Investor zu interessieren.

Dieser zeichnet sich schon damals ab und hat während der vergangenen Monate seine Absicht weiter bekräftigt, dort ein Altenpflegeheim sowie ein Gebäudes mit altersgerechtem Wohnraum zu errichten.

Die Maßnahme dient daher der rückwärtigen Erschließung der Marktanleger sowie für das noch zu bebauende Areal.