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BaumaßnahmeMehr Stellplätze an der Burg

Seit Jahren wird über die Zuwegung zur Lindauer Burg diskutiert. Nun soll die Parkfläche gestaltet werden.

Von Petra Wiese 27.01.2021, 07:00

Lindau l Im Investitionshaushalt für 2021 der Stadt Zerbst ist die Zuwegung zur Lindauer Burganlage mit 140 000 Euro berücksichtigt. Mit Hilfe von Fördermitteln soll die Maßnahme im Rahmen der Dorf-erneuerung umgesetzt werden. Bis Ende Februar muss der Förderantrag gestellt werden. Ziel der Maßnahme ist es, den Zustand der Zuwegung zu verbessern und dabei zum einen Stellflächen für Veranstaltungen in der und um die Burg und zum anderen Stellflächen für die Mitarbeiter der Grundschule und des Hortes bereit zu stellen. Außerdem soll nach Möglichkeit die Hol- und Bringesituation für die Grundschulkinder entschärft werden.

Jetzt war es zunächst am Lindauer Ortschaftsrat, sich zu einer Gestaltungsvariante für diese unbefestigte Parkfläche vor der Lindauer Grundschule zu entscheiden. Verschiedene Varianten waren mit dem Ingenieurbüro Wasser und Umwelt erarbeitet worden. Zwei standen am Montag den Bürgervertretern zur Abstimmung.

In der ersten Variante wird eine maximale Stellplatzanzahl geschaffen. 21 sieht die Planung vor. Es ist kein gesonderter Gehweg für die Grundschüler vorgesehen. Eine neue Befestigung der Rampe zum Zwinger ist nicht enthalten. In der zweiten Variante sind nur zehn Stellflächen für Pkw inklusive eines Behindertenstellplatzes ausgewiesen. Ein durchgängiger Gehweg bis zum Schuleingang entlang des Zaunes vom Schulhof würde dafür hergestellt werden. Die Einrichtung einer „Kuss & Tschüss-Zone“ an der Wendeschleife wäre vorgesehen und die Neuverlegung von Kopfsteinpflaster an der Rampe zur Burg hoch wäre enthalten.

Eigentlich sei die Maßnahme der zweite Bauabschnitt zur Gestaltung des Umfeldes der Burg. Im ersten war die Regenrinne schon unter Vorbedacht der Flächengestaltung bis zur Buswendeschleife angelegt worden. Nun stehen die Zeichen also auf Fortsetzung, weshalb Seidler, der der Variante 2 den Vorzug gibt, auf Positionierung drängte.

Volker Schub sprach sich für Variante 1 aus, der Anzahl der Parkplätze wegen. Er mahnte jedoch an, die Breite der Stellplätze noch einmal zu überdenken und nicht nur für Smarts auszulegen. Peter Gottschalk bezweifelte, dass der neue Fußweg genutzt wird. Für die Kuss & Tschüss-Zone befürchtet er Staugefahr, da es meistens doch länger dauere, die Kinder auf den Weg zu schicken. Der Variante 1 würde auch er wegen der Anzahl der Plätze den Vorzug geben. Aus eigener Erfahrung sieht auch Iven Eisfeld die Kuss & Tschüss-Zone zwar als schöne Idee, die aber nicht funktionieren werde. Die Bequemlichkeit der Menschen bleibe, die Kinder würden weiter bis vor die Tür gefahren. Zugunsten der Breite der Stellplätze sollten zwei, drei in Variante 1 weggelassen werden. Die Erneuerung der Rampe sollte in Variante 1 mit aufgenommen werden, so Eisfeld.

Als Vorsitzender des Lindauer Heimatvereins kam Horst Krüger zu Wort. An erster Stelle sollten die Belange der Schule stehen, an zweiter die des Heimatvereins, sagte er. Wichtig wäre es, die Rampe mit einzubeziehen, und die Wendeschleife sollte praktikabel sein. Es wäre schön, wenn bei der Maßnahme Anschlüsse für eine Versorgungsmeile bei Veranstaltungen berücksichtigt werden, so Krüger, ansonsten könne sich der Heimatverein anpassen.

Als Schulleiterin der Lindauer Grundschule verwies Katharina Schub auf das „bunte Treiben“, das jeden Morgen herrscht, wenn die Schulbusse und Autos die Kinder bringen, ein paar Radfahrer dazu kommen und die größeren Schüler umsteigen. Da entstehe so manche Gefahrensituation. Zirka 40 Grundschüler kommen mit dem Bus und 25 werden mit dem Auto gebracht. „Ich bin für eine sichere Variante“, plädierte die Schulleiterin. Mit nur zehn Stellplätzen werde es eng, meinte sie, auch die Kuss & Tschüss-Zone hält sie für weniger praktikabel.

Um die Zeitschiene zu verfolgen, als nächstes muss das Vorhaben im Bauausschuss und dann im Stadtrat abgesegnet werden, bat Helmut Seidler um das Votum seiner Mitstreiter. Vier Ratsmitglieder stimmten für Variante 1 und drei für Variante 2 bei einer Enthaltung. Damit soll die Variante mit mehr Stellplätzen realisiert werden.