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Bodybuilding Zerbster greift nach WM-Titel

Nach dem deutschen Meistertitel will der Zerbster Bodybuilder Andy Heinemann sich den Weltmeister-Titel auf den Philippinen holen.

Von Thomas Kirchner 28.05.2018, 08:00

Zerbst l Glückwünsche und Umarmungen im Minutentakt. Jeder, der das Fitness-Studio Lifestyle in der Zerbster Mühlebrücke betritt, gratuliert Andy Heinemann zu seinem grandiosen Erfolg am 19. Mai in Wetzlar.

Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht vom Sieg des Studio-Inhabers bei den deutschen Meisterschaften im Bodybuilding unter den Mitgliedern herumgesprochen.

Andy Heinemann kann es selbst kaum glauben. Nach sechs Jahren Training, Wettkämpfen – nach sechs Jahren Schinderei und einigen dritten und zweiten Plätzen ist er endlich am Ziel, fast. Anfang Mai holte sich der Bodybuilder den Sieg in seiner Klasse bei den Ostdeutschen Meisterschaften in Fürstenwalde.

Nur zwei Wochen später ist der 36-jährige bereits gesamtdeutscher Meister und zeigt stolz auf seine Trophäen. „Das ist alles noch nicht so wirklich real“, sagt der frisch gebackene deutsche Meister strahlend.

Die Konkurrenz sei hart, und man selbst sehe die anderen Athleten immer im Vorteil. „Ich war überglücklich, als dann plötzlich meine Arme nach oben ragten“, schildert Heinemann stolz.

Am Mittwoch um 15.25 Uhr wird Heinemann in Düsseldorf in einen Flieger Richtung Cebu auf den Philippinen steigen, denn mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft hat sich Andy Heinemann zur Teilnahme an den Weltmeisterschaften Anfang Juni qualifiziert. Jetzt greift der Zerbster Bodybuilder Andy Heinemann nach dem Weltmeister-Titel.

„Der Wettkampf beinhaltet drei Wertungsrunden, die Grundposen, das Lineup, die Pflichtposen und der Vergleich der besten fünf aus allen Klassen“, erklärt Heinemann. Beim Lineup werden Symmetrie, Proportion, Harmonie, gleichmäßige Muskelentwicklung, Bräunung, allgemeine Körperpflege, Ausstrahlung und Posingbekleidung bewertet.

„Dazu müssen alle Athleten Vierteldrehungen im Uhrzeigersinn vollziehen. So werden die Frontansicht, Seitenansicht linke Seite, Rückenansicht, Seitenansicht rechte Seite und Frontansicht in Augenschein genommen“, erläutert der Bodybuilder.

Bei den Pflichtposen gehe es anschließend um Muskelmasse, Muskulosität, Muskelteilung, Proportion und die exakte Ausführung. Auch die Ernährung spiele natürlich eine wichtige Rolle, kein Zucker, wenig Kohlenhydrate und drei Gramm Eiweiß je Kilogramm Körpergewicht.

„Jeder Kampfrichter kann zudem einzelne Athleten zum direkten Vergleich aufrufen. Die Kriterien des Lineup fließen dann mit in die Wertung ein“, erklärt Heinemann den Ablauf.

Wichtig sei hier natürlich auch die Ausstrahlung. „Man sollte schon so natürlich wie möglich rüberkommen“, sagt der Bodybuilder.

Wer bei Meisterschaften erfolgreich sein wolle, der müsse natürlich auch hart an sich arbeiten. „Vier bis fünf Mal pro Woche etwa zwei Stunden trainiere ich“, betont der 36-Jährige Bodybuilder.

Und was die Ernährung betrifft, da gibt es bei den Mahlzeiten hin und wieder schon Mal lange Gesichter, besonders beim dreijährigen Sohn Maxim. „Da muss die Familie schon mitspielen“, sagt Heinemann mit Blick auf seine Lebensgefährtin, mit der er inzwischen seit zehn Jahren zusammenlebt. „Ihr danke ich besonders, dass sie zu 100 Prozent hinter mir steht“, sagt Andy Heinemann.

Neben seinem eigenen Training hat Heinemann noch fünf weitere Athleten aus dem Zerbster „Team Lifestyle“ auf die Wettkämpfe für die Ostdeutschen Meisterschaften vorbereitet.

Da waren bei den Frauen Nadine Domjahn in der Klasse Figur, sie scheiterte jedoch am Gewichtslimit wegen eines Kilos und Jennifer Henning in der Klasse Bikini Shape, sie musste den Wettkampf aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Bei den Männern waren es Tobias Rudolf, er belegte in der Klasse Mens Physique Platz 5 sowohl bei der Ostdeutschen als auch bei den Deutschen Meisterschaften, Christian Möhring, ebenfalls in der Klasse Mens Physique, mit Platz 2 bei der Ostdeutschen Meisterschaft sowie Tom Berger der in der Klasse Athletik Platz 6 bei den Ostdeutschen Meisterschaften belegte.

Jetzt stehen für Andy Heinemann aber erst einmal die Weltmeisterschaften auf den Philippinen an. Wie es ausgeht, kann er nicht sagen. Aber er schielt natürlich auf den WM-Titel und das nicht nur mit einem Auge.