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Busverkehr Nachverhandlungen mit Vetter

Der Plan für den öffentlichen Busverkehr in Zerbst steht in der Kritik. Jetzt soll es Nachbesserungen geben.

Von Arlette Krickau 06.09.2017, 05:00

Zerbst l Werden Zerbst-Nord und die Wilhelminischen Kasernen nun wieder vom öffentlichen Nahverkehr angefahren oder nicht? Diese Frage haben viele Zerbster Fahrgäste. Ein Gespräch im Rathaus bringt gute Nachrichten. „Es war ein Treffen, bei dem Vetter einige Vorschläge mitbrachte“, sagt Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) Am 1. September hatte es ein Treffen gegeben, bei dem Verwaltung und der personennahverkehrsausführende Betrieb Vetter zusammenkamen.

Nach der Fahrplan- und Tarifumstellung am 1. Juli waren die Zerbster schon fast Sturm gelaufen. Sie empfanden die Linienänderungen als unmöglich und nutzerunfreundlich.

Die Beschwerde scheint sich gelohnt zu haben. Vetter hat beim Gespräch schon erste Änderungen zugesichert. Zerbst-Nord, Kupfergasse und Breitestein, sollen wieder angefahren werden. Ähnlich sieht es mit den Wilhelminischen Kasernen aus. Goethe-Straße und Dobritzer Straße stehen wieder im Plan.

Auch an den Haltestellen am Edeka und am Krankenhaus soll zügig wieder gehalten werden, laut den Überarbeitungsplänen von Vetter. Das Unternehmen kommentiert die Nachjustierungen im Plan mit: „Wir entsprechen damit den Wünschen der Fahrgäste.“

Bisher wurde aber nur die Stadtlinie „angefasst“, wie es sich mit den Ortsteilen verhält, weiß man noch nicht. Vetter stellt aber schon jetzt die Verbesserung der Anrufbusse in Aussicht. Dazu sollen weitere Haltestellen im Stadtgebiet aufgenommen werden, heißt es von Vetter.

Andreas Dittmann schätzt es insgesamt als eine positive Entwicklung ein. Sagt aber auch: „Es war feststellbar, dass sich seitens Vetter Gedanken gemacht wurden, aber über die zeitliche Planung, die uns vorgeschlagen wurde, war ich doch sehr enttäuscht.“

Für Dezember kündigte Vetter die Veränderungen an. Das reichte dem Bürgermeister nicht. Jetzt ist Oktober angepeilt. „Auch wenn das sehr kurzfristig für eine Genehmigung ist – wenn es klappt, wird Oktober umgestellt“, so Kathrin Beyermann, Sprecherin von Vetter. Das Genehmigungsverfahren dafür läuft schon beim Landkreis.

Und das obwohl Dittmann noch nicht das endgültige Ja zum veränderten Fahrplan gegeben hat. Denn dieses Mal holt er die eigentlichen Nutzer vorher mit ins Boot. Der Seniorenbeirat saß bereits am Montag zusammen und brütete über dem neuen Plan. Da aber keiner unter ihnen Vielfahrer ist, will der Seniorenrat am Freitag um 10 Uhr Vielfahrer zu sich einladen, in den Sitzungsraum (Raum 52) im Rathaus, um diesen neuen Plan zu diskutieren. „Die, die es betrifft, sollen die Chance haben sich einzubringen“, sagt Seniorenbeiratsvorsitzende Cordula Bergt. Außerdem mit vor Ort wird ein Vertreter von Vetter sein, der das Rufbusystem vorstellen wird.

Dass die Stadt den Beirat so unterstützt, schätzt Bergt und hofft auf gut Resonanz von Vielfahrern. Da die Plätze aber in diesem Raum begrenzt sind, sind wirklich nur Betroffene und Vielfahrer aufgefordert.

Übrigens: Generell ist der Landkreis Anhalt-Bitterfeld verantwortlich für den öffentlichen Personennahverkehr. Diese Dienstleistung wird über den Landkreis ausgeschrieben und wird von ihm auch als Auftrag vergeben. Wie der Landkreis die Situation um die Plan- und Tarifänderungen einschätzt, bleibt ein Geheimnis. Auf eine Volksstimme Anfrage gab es folgende Antwort seitens der Pressestelle: „Der seit 1. Juli 2017 gültige Fahrplan entspricht den Anforderungen der Wettbewerbsgrundlagen vollumfänglich.“

Aber ein paar Beschwerden scheinen auch bei der Kreisverwaltung angekommen zu sein. Daher heißt es weiter: „Uns ist bekannt, dass das Verkehrsunternehmen im Rahmen ihrer Fahrplanhoheit Anpassungen zum Fahrplanwechsel Dezember 2017 vornehmen möchte. Das Zustimmungsverfahren werden wir positiv begleiten.“