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ChipsystemÜberschüssigen Müll in Säcken entsorgen

In dieser Woche erhalten in der Einheitsgemeinde Zerbst die letzten Behälter für Restmüll und Bioabfall elektronische Banderolen.

Von Daniela Apel 15.10.2015, 01:01

Zerbst l In dieser Woche läuft innerhalb der Einheitsgemeinde Zerbst die Nachverchippung. Nicht in jedem Fall lief die Benachrichtigung der Grundstückseigentümer reibungslos. Hier muss sozusagen „nachgerüstet“ werden. Die meisten Hausbesitzer allerdings erhielten rechtzeitig ein Anschreiben, in dem sie aufgefordert wurden, ihre Behälter für Restmüll und Bioabfall zu einem bestimmten Termin herauszustellen, um den elektronischen Chip anzubringen. Und mancher stellte im Nachhinein erstaunt fest, dass nicht jede Tonne verchippt wurde.

Wie Heike Tauber, Niederlassungsleiterin der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke in Zerbst, darlegt, erfolgte die Verchippung entsprechend der jeweils vorab gewählten Entsorgungsvariante. Reservetonnen, die so mancher besitzt und die mit dem Banderolensystem problemlos genutzt werden konnten, gehören nicht dazu.

Das führt allerdings zu der Frage: Wohin zukünftig mit dem Restmüll, wenn die 120-Liter-Tonne doch einmal bereits vor der alle 14 Tage stattfindenden Leerung voll ist? Laut Heike Tauber gibt es mehrere Lösungen. Der Wechsel der Entsorgungsvariante wäre eine. Statt 40 Liter pro Person und Monat könnte auf 60 oder gar 120 Liter pro Person und Monat aufgestockt werden. Das hätte eine zusätzliche neue und dann bereits verchippte Tonne zur Folge, aber auch höhere Gebühren. Zum anderen besteht die Möglichkeit, in den Kundenbüros der Abikw Restabfallsäcke zu erwerben, die neben die Tonne gelegt, mit entsorgt werden. Zu guter Letzt wäre eine Anlieferung in der Zerbster Kreiswerke-Niederlassung in Straguth möglich – ebenfalls gegen ein Entgelt.

„Für einmalige Fälle, wenn vielleicht renoviert wird oder ähnliches, ist es am besten, sich die Abfallsäcke zuzulegen“, sagte die Leiterin. Diese gebe es im Kundencenter zu erstehen, berichtet sie weiter. „Die Säcke kosten 2,37 pro Stück. Darin ist die Entsorgung schon enthalten.“ Die Säcke sind für 60 Liter Müll ausgelegt und farblich erkennbar und mit dem Schriftzug der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke versehen.

Ein Verchippung eventueller Zweittonnen für den Fall das vielleicht einmal die Menge vor der nächsten Leerung erreicht werden könne, sei nicht vorgesehen. „Sollte aber beispielsweise ein Vermieter von einem Haus mit vier Parteien wollen, dass jeder Mieter seine eigene Tonne habe, sind wir da großzügig, damit er das besser abrechnen kann. Dann machen wir das.“ Auch bei besonderen Fällen, wenn beispielsweise Drillinge in einem Haus wohnen, die besonders viel Windeln produzieren, „würden wir auf Antrag des Besitzers einen Behälter Sonderverchippen.“ Das seien jedoch Sonderfälle.

Eine andere Anfrage erreichte die Volksstimme bezüglich des Chipsystems von einem Leser. Dieser wollte wissen, wie er sich zur Wehr setzen könne, falls die Tonne nur sieben Mal abgeholt werde, er aber für acht Mal bezahlt habe. „Früher hatte ich ja die Banderolen als Beweis, nun kann ich höchstens mitschreiben“, sagte er.

Heike Tauber konnte beruhigen: „Wir sind in jede Straße im Zerbster Gebiet alle 14 Tage. Wenn die Tonnen draußen stehen, werden sie auch entleert. Auch, wenn sie ein neuntes Mal draußen stehen. Dann wird nachberechnet.“ Das zu wenig geleert werde, sei also nur dann möglich, wenn die Tonne nicht draußen stehe.

Geschäftsführer Hartmut Eckelmann hält so einen Fall „für hochspekulativ und außerdem nahezu unmöglich. Die Systeme sind nicht manipulierbar und die daraus resultierenden Daten – sekundengenauer Leerungsbericht mit GPS-Standortangabe – gerichtsfest.“

„Am besten markiert man sich das im Kalender oder man kann uns anrufen und erfragen, wie viel Tonnen schon entleert worden“, sagte Heike Tauber.