1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Dessauer bereitet sich in Zerbster Förderschule auf die Erzieherausbildung vor

Bundesfreiwilligendienst Dessauer bereitet sich in Zerbster Förderschule auf die Erzieherausbildung vor

Franz-Josef Zitzl möchte Erzieher werden. In seinem Berufswunsch bestätigte ihn jetzt die Zerbster Förderschule „Am Heidetor“. Dort absolvierte er den Bundesfreiwilligendienst und merkte rasch: Der Umgang mit Kindern liegt mir.

Von Daniela Apel 28.07.2021, 11:11
Franz-Josef Zitzl bereitete sich im Rahmen des  Bundesfreiwilligendienstes an der Zerbster Förderschule ?Am Heidetor? auf seine Erzieherausbildung vor. Zu seinen Schützlingen aus der U2 gehörten Philipp und Katharina Michelle, die er hier beim Schaukeln anschubste.
Franz-Josef Zitzl bereitete sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes an der Zerbster Förderschule ?Am Heidetor? auf seine Erzieherausbildung vor. Zu seinen Schützlingen aus der U2 gehörten Philipp und Katharina Michelle, die er hier beim Schaukeln anschubste. Foto: Daniela Apel

Zerbst - Ab August beginnt Franz-Josef Zitzl noch einmal eine völlig neue Ausbildung. Als Kehrtwende von 180 Grad könnte man sein Vorhaben bezeichnen. Der Dessauer wechselt vom handwerklichen Bereich in den sozialpädagogischen: Der gelernte Kfz-Mechatroniker möchte Erzieher werden.

Auslöser für seinen zunächst ungewöhnlich anmutenden Berufswechsel ist seine Schwester. Sie arbeitet im Jugendamt und brachte ihn auf die Idee, völlig umzuschwenken. „Sie meinte, jetzt sei die beste Zeit dazu“, erzählt der junge Mann. Überall und das teils händeringend suchen Kinder- und Jugendeinrichtungen momentan nach Fachpersonal.

Für Franz-Josef Zitzl ist es jedoch nicht nur die sichere Jobaussicht, die ihn antreibt, Neues zu wagen. „Ich kann sehr gut mit Menschen umgehen“, sagt er. Seine Offenheit und Empathie möchte er zukünftig gern als Erzieher nutzen.

Abkürzung auf dem Weg zum Traumberuf

Da er bereits eine Lehre erfolgreich abgeschlossen hat, kann der 30-Jährige den Weg zu seinem Traumberuf etwas abkürzen und die sonst als Voraussetzung notwendige Ausbildung zum Kinderpfleger oder Sozialassistenten überspringen. Stattdessen absolvierte er seit 11. Januar den Bundesfreiwilligendienst an der Zerbster Förderschule „Am Heidetor“, der nun für ihn endet.

Bewusst entschied sich der Dessauer für die Bildungseinrichtung, an der Mädchen und Jungen mit geistigen als auch körperlichen Behinderungen unterrichtet werden. „Ich wollte schauen, wie ich damit klar komme“, verrät Franz-Josef Zitzl. Bei der 40-Stunden-Woche, die er im Einsatz war, konnte der Dessauer das gut austesten.

Er unterstützte in der Unterstufe, wo die Zweitklässler rasch sein Herz eroberten. So bereute er keinen Moment seine Entscheidung, vielmehr sei er darin bestärkt worden, gesteht Franz-Josef Zitzl. Obwohl er eines zunächst lernen musste: Zurückhaltung. Den Drang, den Schülern immer gleich Hilfe anzubieten, musste er überwinden. Aber das gelang ihm.

Förderschule ist auf der Suche nach neuen Bufdis

So genoss der 30-Jährige die Zeit an der Heidetorschule. Insbesondere das Lächeln der Kinder, das für ihn stets die schönste Anerkennung war. „Es hat Spaß gemacht“, blickt er zurück. Eigene Ideen durfte er einbringen und sich als so dringend benötigter Chauffeur engagieren. Franz-Josef Zitzl fuhr die Mädchen und Jungen zum Schwimmen oder auch zum Voltigieren. Gemerkt hat er: „Man darf sich nicht scheuen, aus sich herauszukommen.“

Das rät er auch jedem, der sich ebenfalls mit dem Gedanken trägt, über den Bundesfreiwilligendienst einmal in die Bildungseinrichtung hineinzuschnuppern. Von den insgesamt fünf vorhandenen Bufdi-Stellen sind aktuell drei unbesetzt, wie die Leiterin Sylvia Focke erzählt. Sie hofft, dass sich bis September, zum Start des neuen Schuljahres, noch Interessenten finden. Dringend gesucht werden Bewerber, die einen Führerschein besitzen, um die bereits erwähnten Transporte der Kinder abzusichern.