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Du bist spitze Grasbahnrennen Leben eingehaucht

Axel Lambrecht und Holger Markmann haben dort das zu DDR-Zeitenan der Nuthaschen Mühle wieder auferstehen lassen.

Von Daniela Apel 15.03.2016, 16:00

Nutha l „Er ist schuld“, zeigt Holger Markmann lachend auf Axel Lambrecht. Von ihm stammt die Idee, die Grasbahnrennen neu aufleben zu lassen. „Ich bin selber als Stift mit meinem Moped mitgefahren“, erinnert sich der Zerbster an die Veranstaltungen, die in den Achtzigern Jung und Alt nach Luso lockten. Mit wenig finanziellem Aufwand fanden dort Motorsportrennen für jedermann statt. „Das fand ich gut“, erzählt er, wie ihm der Gedanke kam, das Ganze wieder zu initiieren. „Holger wurde überrumpelt“, verrät Axel Lambrecht. „Er kam auf mich zu und meinte: ,Du hast doch eine Wiese.’ Und dann ging’s los“, beschreibt Holger Markmann die spontane Entscheidung. Kaum getroffen, saß er schon auf seinem Trecker und zog auf seinem Grundstück an der Nuthasche Mühle eine Strecke ins Grün.

Ein Termin war mit dem 1. Mai rasch gefunden, „weil da die meisten Zeit haben“, so die Begründung der beiden. Unter den Teilnehmern von einst hatte sich derweil schnell rumgesprochen, dass es wieder ein Grasbahnrennen geben soll. „Ist ja toll. Wir sind mit dabei“, lautete die positive Resonanz, die nicht nur so dahergesagt war.

44 Fahrer gingen bei der Neuauflage 2013 an den Start. Fast 400 Zuschauer verfolgten das gelungene Spektakel, das seither gewachsen ist, längst Teilnehmer sogar aus Berlin und Leipzig sowie Dessau-Roßlau und natürlich der näheren Umgebung anlockt. So mancher, der bei der Premiere noch am Seitenrand stand, holte inzwischen den bereits vereinsamten Oldtimer aus dem hinteren Teil der Garage oder investierte bastelnd in eine gebrauchte Maschine aus den eigenen Jugendtagen.

„Das ist eine Simson Awo Sport“, blickt Axel Lambrecht zu seiner umgebauten 250 Kubik-Rennmaschine. Unterdessen sitzt Holger Markmann auf seinem Berliner Roller, der 6,5 PS auf die Piste bringt. Allerdings fahren die Zwei selten selbst bei den Rennen mit, kümmern sich stattdessen um den reibungslosen Ablauf und die Versorgung der Besucher. Gut 20 Leute haben während der Veranstaltung gut zu tun. Freunde, Bekannte und die Familie helfen mit, während der Bauer von nebenan die benötigte Technik zur Verfügung stellt. Nicht zu vergessen sind die Mitglieder des Heimatvereins Nutha/Niederlepte, der als Partner gewonnen werden konnte.

„Sechs bis acht Wochen Vorbereitungszeit braucht es, weil sich viel aufs Wochenende konzentriert“, erklärt Holger Markmann. Immerhin geschieht die gesamte Organisation neben dem Beruf in der Freizeit. Vom Entwerfen der Flyer bis zum Anfertigen der Pokale reichen die Aufgaben. Und längst klingt der Tag gemütlich mit Live-Musik aus. „Dazu sind alle eingeladen, nicht nur Motorsportfreunde“, bemerkt Holger Markmann.

Zugleich erzählt er von Plänen, die zum „Rennstall“ umfunktionierte alte Werkstatt neben der schon vorhandenen Bühne für die Band noch mit einem Tresen auszustatten. Außerdem gibt es Überlegungen, die Sandbahn mit Licht auszustatten. „Vielleicht starten wir schon am Vorabend mit den Trainings“, erläutert Axel Lambrecht. Er erzählt von den sieben verschiedenen Klassen beim „Dirt Track“, der am 3. Oktober 2015 erstmals stattfand.

„Wir hatten Top-Wetter und roten Staub wie in Australien“, schaut Lambrecht zurück. Er berichtet von den amerikanischen Hotrods, die neben den Motorrädern ihre Runden auf dem Oval drehten. Diese könnte auch für Sulky-Pferderennen oder als Quad-Rennbahn dienen, denkt Holger Markmann über weitere Nutzungsmöglichkeiten nach.

Momentan jedoch konzentrieren sich die beiden auf das nächste Grasbahnrennen, das in diesem Jahr am 30. April steigen wird. Antreten kann jeder, der Lust hat, egal, welchen Alters. Auch eine Rennlizenz wird nicht benötigt. Allein ein Startgeld ist zu zahlen.

Gern können sich Interessenten bereits bei Axel Lambrecht und Holger Markmann anmelden. Gleiches gilt für das Sandbahnrennen, das für den 2. Oktober geplant ist. Freuen würden sich die zwei Hauptverantwortlichen ebenfalls über jede weitere Unterstützung.