Sophie Kersten feiert 90. Geburtstag

Zerbst l Mit vielen Glückwünschen von den Liebsten, Bekannten und Nachbarn begann der Dienstag für Sophie Kersten. Und auch Besuch hatte sich zu ihrem 90. Geburtstag angekündigt. Die Familie und die Nachbarn hatten sich schon am Vormittag angemeldet, um an der Kaffeetafel auf ihr Wohl anzustoßen.

Um 11 Uhr ging es dann weiter zum Sporthotel Wallwitz. Dort sollte die Feier im Kreise ihrer Liebsten stattfinden. Knapp 25 Gäste hatten sich angekündigt.

„Den 90. feiere ich nicht so groß“, sagt das Geburtstagskind. „Eine große Feier hatte ich schon zu meinem 80. Geburtstag. 80 Personen waren damals eingeladen. Dieses Mal wird es dagegen nur eine kleine Runde.“

Sophie Kersten kam 1939 mit ihrer Familie nach Zerbst. Die 90-Jährige stammt ursprünglich aus Ratibor in Oberschlesien. „Ich war noch ein Schulkind, als der Krieg ausbrach. Wir haben direkt an der Oder gewohnt. Meine Eltern entschieden dann nach Mitteldeutschland zu gehen, denn wir mussten von dort weg“, erinnert sich Sophie Kersten noch gut.

1943 lernte sie ihren Mann Gerhard beim Tanz im Rephun‘s Garten kennen und etwas später wurde geheiratet. 1947 wurde dann ihr Sohn Wolfgang geboren. „Ich habe zwei Enkel, Ulrike und Robert, und zwei Urenkel“, erzählt die Zerbsterin stolz.

Zu ihren Lieblingsbeschäftigungen gehören Spaziergänge und die Pflege ihres Gartens. „Ich habe bis zum 85. Geburtstag auch noch Tischtennis gespielt, insgesamt 53 Jahre.“ Auch auf ein erfülltes Berufsleben kann die Zerbsterin zurückblicken. 43 Jahre habe sie in einem Rundfunk- und Fernsehladen in der Dessauer Straße gearbeitet. „Zu Kriegszeiten gab es regelmäßig Stromausfälle, doch die Radios mussten ja trotzdem spielen. Wir haben Anodenbatterien gebaut. Dafür brauchte man Transistoren, die ich selbst gewickelt habe.“