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Feierliches Nutha Wo Kuchen, Markt und Geschichte locken

Eine gelungene Mischung aus Reformations- und Erntefest wurde in Nutha mit zahlreichen Gästen aus Stadt und Land gefeiert.

Von Petra Wiese 02.11.2017, 06:00

Nutha l „Mir ist Nutha ans Herz gewachsen“, verkündete Martin Luther beim Reformationstag im Erntekronendorf. Seit Jahren verbringt der Mann, in dessen Robe Uwe Marczok immer schlüpft, diesen besonderen Tag mit den Leuten vor Ort und nutzte auch diesmal wieder die Gelegenheit, ein bisschen Luther-Art unters Volk zu bringen. Der Gottesdienst zum Auftakt war der Reformation gewidmet. Ein Reformationsbaum wurde gepflanzt.

Die Idee kam der Ortsbürgermeisterin am Vorabend bei den Vorbereitungen für das Fest. Kurzfristig war bei der Baumschule Wichmann ein „Flammender Kardinal“ vorrätig. Dass er pflanzen sollte, kam auch für den Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann überraschend. Aber pflanzerprobt wie der Stadtchef ist, war das Bäumchen neben der Kornmaus aus Stroh schnell in der Erde.

Doch nicht nur 500 Jahre Reformation gaben den Anlass für die Feierlichkeiten in Nutha. 20 Jahre Erntekronenbinden, 15 Jahre Heimatverein Nutha/Niederlepte und 10 Jahre Kornmuseum – es gab eine Ehrenurkunde von der Stadt Zerbst – wurden begangen mit einem Ernte- ja eigentlich Volksfest rund um das Kornmuseum.

Nutha hatte wieder alle seine Kräfte mobilisiert. Für den bunten Markt freute sich Roswitha Schrödter, dass alle Anbieter gekommen waren – vom Bürstenmacher bis zum Fischstand – und besonders über die Unterstützung durch die Landjugend mit ihrem Kinderangebot. Neu war Antje Steinke mit ihren selbstgemachten Marmeladen. In Buro hatte sie die Nuthaer Landfrauen kennengelernt. Die Hobbymarmeladenköchin aus Wittenberg konnte sich über mangelndes Interesse nicht beklagen.

Aus Stadt und Land zog es Gäste nach Nutha. Der Kuchen war ein Lockmittel. 27 volle Bleche wurden gebacken – sieben verschiedene Sorten. Die Teigmacher um Holger Markmann waren ab 3 Uhr in Gange, mit dem Backen wurde um 5 Uhr begonnen. Zum Glück hatten die Frauen und Rentner die „traurigen Arbeiten“ schon am Vortag erledigt. Die Kuchenschlange riss lange nicht ab.

Im Kornmuseum lockte nicht nur die prachtvolle Erntekrone 2017 sondern auch die Tombola. 100 Preise gab es zu gewinnen. Der Erlös fließt in ein Federwipptier für den Nuthaer Spielplatz. Als „tolle Idee“, bezeichnete Ortsbürgermeisterin Sylvia Rothe die Aktion der Landfrauen und Erntekronenbinder. Zirka 2000 Euro kostet das Spielgerät. Mit weiteren Spenden und Mitteln der Ortschaft soll die Anschaffung erfolgen.

„Gut besucht, kein Wind, kein Regen“, war Sylvia Rothe mit dem Festverlauf zufrieden und des Lobes und Dankes voll für alle, die sich eingebracht haben. Da steht einem Fest anlässlich 501 Jahre Reformation im nächsten Jahr nichts im Wege. Und außerdem wird 2018 das Jubiläum zehn Jahre Backhaus gefeiert.