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Festival In Eichholz rocken auch die Regenwürmer

Rock auf der Koppel lebt vom Engagement der Eichholzer. Das wissen die Gäste zu schätzen und kamen am Sonnabend auf die Wiese.

07.09.2015, 05:07

Eichholz l Püntlich zum Start der siebten Auflage von „Rock auf der Koppel“ in Eichholz hört es am Sonnabend auf zu regnen. Auf der grünen Wiese, die zum Gehöft von Birgit Wesenberg gehört, reiht sich Zelt an Zelt – eine Schlechtwetterausrede gilt hier nicht. „Wir sind Regen ja gewöhnt. Wer hierher kommt, hat wetterfeste Kleidung an“, sagt die „Koppelwirtin“, wie sie sich selbst nennt.

Pünktlich um halb acht der Start. Die Trommler von El Ab Surdo aus Zerbst untermalen die Eröffnungrede von Wesenberg mit lautem Getrommel. Aufgrund der immer weiter zunehmenden Anzahl der Gäste, soll eine Facebook-Fanseite des kleinen Festivals gegründet werden. „Da gibt es dann auch jede Menge Vergünstigungen, zum Beispiel schnellere Arzttermine bei mir“, erklärte die Allgemeinmedizinerin aus Zerbst mit einem großen Augenzwinkern.

Nachdem El Ab Surdo die Gäste mit ihren Samba-Rythmen das erste Mal zum Schwitzen gebracht hatte, stand die Dessauer Schülerband No Smoking auf der Bühne. „Die Jungs haben sich total gefreut, hier auftreten zu dürfen“, sagt Petra Scherkenbach, Betreuerin der Band. Die Steutzerin ist mächtig stolz auf ihre Jungs und unterstützt sie, wo sie nur kann.

Dass es bei Rock auf der Koppel keine Gage gibt – geschenkt. Das kleine Rock-Fest lebt vom Engagement der Menschen. „In Eichholz wohnen viele junge Menschen. Und die wollen hier nicht nur wohnen, sondern auch leben“, so Birgit Wesenberg. Die ländlichen Privilegien der Geselligkeit, Freiheit und Natur gehören für sie einfach dazu.

„Ich bin von der Initiative einfach nur begeistert. Dieses kleine Festival zählt zu den vielen Beispielen der positiv verrückten Menschen hier in der Stadt, das ist einfach schön“, sagte Bürgermeister Andreas Dittmann, der das Festival ebenfalls besuchte. Er zeigte vor allem Respekt vor den vielen Unabwägbarkeiten, die so ein Fest mit sich bringt.

„Das finanzielle Risiko ist überschaubar“, gab Birgit Wesenberg an. Rund 1000 Euro Fixkosten fallen an, die durch den Eintrittspreis gedeck werden sollen. Das Fest lebe vor allem vom Engagement der Menschen. Die Ortschaft stellt die Zelte zur Verfügung, ein Bauer die Wiesen zum Parken und der 85-jährige Ewald Metzger holte seine Koppelpfähle hervor, um den Parkplatz zu verzäunen.

Das wissen die Gäste zu schätzen. „Wir kommen jedes Jahr her, die Atmosphäre ist so besonders“, schwärmt Ines Franze aus Zerbst. Und auch Tino Höppner aus Steutz ist begeistert: „Ich bin schon zum dritten Mal hier und es ist von Jahr zu Jahr besser geworden. Der Zusammenhalt der Eichholzer ist groß.“

Und nicht nur der Zusammenhalt der Eichholzer, auch die Stimmung beim Rock-Fest war direkt mit der ersten Band bestens. Neben No Smoking spielten auch Revival aus Eichholz, Flashback aus Roßlau und Yellow Sky aus Magdeburg aus dem Festival. Im kommenden Jahr wird Rock auf der Koppel verlängert. Am Sonntag soll es einen Frühshoppen geben. „Auch dahin können dann natürlich alle kommen, die Lust haben“, so Birgit Wesenberg.