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Feuerwehr Durchnittlich ein Einsatz am Tag

Die Hitze und die Trockenheit verlangt den Feuerwehren im Moment alles ab. Aktuell rücken sie fast täglich zu Wald- oder Feldbränden aus.

Von Thomas Kirchner 30.07.2018, 01:01

Zerbst l Die anhaltende Hitze und Trockenheit fordert ihren Tribut: Die Wälder der Umgebung sind staubtrocken, die Felder gleichen einer Steppenlandschaft. Daran wird wahrscheinlich auch der Regen vom Sonnabend nicht viel ändern. Für die kommenden Tage sagen die Meteorologen wieder Temperaturen von mehr als 30 Grad voraus.

Bei den Feuerwehrkameraden der Einheitsgemeinde reiht sich inzwischen Einsatz an Einsatz, nicht selten sogar mehrmals am Tag – neben ihren regulären Jobs. „Da braucht es jede Menge Verständnis und Unterstützung der Familien und Freunde“, betont Steffen Schneider, Feuerwehrsprecher und Leiter der Zerbster Ortswehr.

Zwischen dem 28. Juni und dem 27. Juli rückte allein die Zerbster Ortswehr zu 36 Einsätzen aus. Das heißt, im Durchschnitt haben die Fahrzeuge 1,2 Mal am Tag das Gerätehaus mit Blaulicht verlassen. Die Mehrzahl davon waren Wald-, Feld oder Ödlandbrände, die fast ausschließlich gemeinschaftlich mit den Wehren aus den Ortschaften bekämpft wurden. So auch am Freitagabend, als die Ortswehren Hohenlepte-Nutha, Güterglück, Waltenienburg und Zerbst zu einem Waldbrand nahe Nutha/Hohenlepte gerufen worden sind.

„Es handelte sich glücklicherweise um einen Entstehungsbrand“, sagt Steffen Schneider, „sodass die Zerbster Kameraden, die als Unterstützung gerufen worden, wieder abrücken konnten.“

Bereits am Vormittag brannte zwischen Steutz und Steckby ein neu angelegter Kiefernwald. „Die Kameraden aus Steutz und Steckby konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und löschen“, berichtet der Feuerwehrsprecher. Auch dort sei die Zerbster Wehr zeitweise unterstützend tätig gewesen.

„Ein große Hilfe bei vielen Einsätze der zurückliegenden vier Wochen war auch die Hilfe der Landwirte, die mit ihren Scheibeneggen und Wasserwagen zu Hilfe kamen“, betont Steffen Schneider. Die Kameraden aller Ortswehren seien äußerst dankbar für diese Unterstützung.

Mehr als 20 Mal brannten in den vergangenen 30 Tagen Wälder, Felder oder Straßenböschungen, dazu kommen andere Brände und Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen.

Die größten Feuer, gegen die die Wehren ankämpfen mussten, waren an der Autobahn 9 bei Coswig, wo Wehren der Einheitsgemeinde zur Unterstützung im Einsatz waren und der Waldbrand bei Steutz. Dort kämpften neun Ortswehren, darunter auch Feuerwehrleute aus Aken gegen die Flammen.

Und die einsatzreiche Zeit ist wohl noch nicht vorbei. Treffen die Wetterprognosen zu, wird es auch in den kommenden Tagen – bis auf vereinzelte, örtlich begrenzte Hitzegewitter – keine nennenswerten Niederschläge geben. So ist zu befürchten, dass sich die Zahl der Einsätze in Wald und Flur wohl noch erhöhen wird.