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Feuerwehr Geprobter Einsatz unter Atemschutz

Feuerwehrleute aus Deetz-Badewitz und Garitz-Bornum haben auf dem Zerbster Militärflugplatz trainiert.

Von Thomas Kirchner 30.10.2018, 07:00

Deetz l Unter der Leitung der Feuerwehrleute Clemens Blumhagel und Hartmut Noack lag der Schwerpunkt auf Einsätze unter Atemschutz.

Es gibt wohl kaum einen Ort, wo Feuerwehrleute idealere Bedingungen für Training und Übungen vorfinden, als auf dem Gelände des ehemaligen Zerbster Militärflugplatzes. „In den leerstehenden, mehrgeschossigen Plattenbauten lassen sich zahlreiche Einsatzszenarien nachstellen und trainieren“, sagt Orstwehrleiter Denis Hofmann.

Deshalb sei er auch sehr dankbar, dass die Eigentümerin des Geländes, die Getec, die Gebäude immer wieder für Übungszwecke zur Verfügung stellen. „Begonnen hat das Ausbildungswochenende mit einer theoretischen Einführung in der Pflegeeinrichtung in Bärenthoren“, erläutert Hofmann. Hauptbestandteil dieser Einführung war die Brandmeldeanlage (BMA).

Wenn sie Alarm schlägt, müssen die Einsatzkräfte wissen, wo im Gebäude die BMA ausgelöst hat und wie sie dort hinkommen. „Dabei helfen sogenannte Laufkarten“, so der Ortswehrleiter. Ein weiterer Ausbildungspunkt am ersten Tag war das Schlauchmanagement, also der Umgang mit den Schläuchen in Gebäuden und bei Innenangriffen im Brandfall gewesen.

„Am zweiten Tag hatten wir drei Stationen eingerichtet“, erklärt Hofmann. An der Ersten ging es um das Absuchen von verqualmten Räumen nach Personen. „Die Herausforderung ist hier die Sicht, die meist bei null liegt. Dazu kommt, dass die Einsatzkräfte sich in unbekanntes Terrain begeben“, schildert der Ortswehrleiter die Schwierigkeiten bei derartigen Einsätzen.

Was mindestens ebenso so wichtig sei, ist der sichere Rückweg aus der Gefahrenzone. „Hier müssen sich die Kameraden und ihr Vorgehen so organisieren, dass jederzeit die Möglichkeit besteht, sich sicher zurückziehen zu können“, so Hofmann.

An den anderen zwei Stationen übten die Feuerwehrleute den Innenangriff über Leitern und das Schlauchmanagement in Treppenhäusern sowie das Öffnen von Türen zum Brandraum. Heißt: „Wie gelangen die Einsatzkräftezum Beispiel über Leitern mit ihren Gerätschaften wie Schläuche und Äxte unter Atemschutz schnell und sicher in ein brennendes Gebäude“, so Hofmann.

Das Öffnen von Brandtüren birgt besondere Gefahren in sich – insbesondere das Niederkämpfen von extremer Hitze bei dichtem Qualm sowie einem möglichen Flashover. Der Flashover – kurz F/O – ist der englischsprachige Fachbegriff für die bestimmte Phase eines Brandes und bezeichnet den schlagartigen Übergang eines Feuers (Beispiel Zimmerbrand) von der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase. Dieser Vorgang ereignet sich zumeist explosionsartig über den gesamten Brandraum.

„Abschließend wurde das Erlernte bei einer Übung in einem leeren Plattenbau auf dem Flugplatz gefestigt“, sagt Denis Hofmann. Hofmann bedankt sich bei den Ausbildern, beim DRK-Altenheim in Bärenthoren und bei der Getec für die Unterstützung. „Es ist natürlich mehr als hilfreich, wenn wir so nah wie möglich an der Realität trainieren können“, so Hofmann.